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Am Anfang. Für rund 1900 Kinder in Potsdam beginnt die Schule am Montag zum ersten Mal. Am heutigen Samstag ist Einschulung.

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Schulen in Potsdam: 21 000 Schüler starten ins neue Schuljahr

Etwa 1900 Kinder wurden jetzt in Potsdam eingeschult und die Zahl der Schüler steigt seit Jahren stetig. Ein Überblick über die Schulsituation in Potsdam.

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Potsdam - Die Zuckertüten sind gefüllt, Schulranzen und Federmappe zum ersten Mal gepackt: Am Montag beginnt für rund 1900 Kinder in Potsdam zum ersten Mal die Schule, viele von ihnen werden am heutigen Samstag eingeschult. Weitere rund 1560 Potsdamer Schüler bekommen nach Ferienende neue Mitschüler und Lehrer – sie haben in die siebente Klasse und damit ans Gymnasium, eine Gesamt- oder Oberschule gewechselt. Insgesamt kehren am Montag in der Landeshauptstadt mehr als 21 000 Kinder und Jugendliche zurück zur Schule. Die Zahl ist in den vergangenen Jahren mit der wachsenden Einwohnerzahl stetig gestiegen, Potsdam investiert bekanntlich Millionen in den Bau und die Sanierung von Schulen. Ein Überblick.

Wie viele Schulanfänger gibt es?

Für rund 1900 Schüler beginnt am Montag die Schule. Exakte Zahlen, erklärt eine Stadtsprecherin den PNN, gibt es noch nicht – zwar haben sich alle Eltern mit langem Vorlauf um einen Platz an einer Grundschule bewerben müssen, wer am Ende aber an welcher Schule startet, werde erst einige Wochen nach Schulbeginn abschließend statistisch erfasst. Klar ist: Die Zahl der Erstklässler ist wieder gestiegen: Sie lag etwa im vergangenen Schuljahr noch bei 1748, im Jahr 2007 waren es nur 1294.

Wie viele Schüler gibt es in Potsdam?

Insgesamt drücken mehr als 21 000 Kinder und Jugendliche in Potsdam die Schulbank, auch hier gibt es noch keine aktuellen Zahlen. Die Zahl der Schüler in Potsdam ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen – nicht verwunderlich, wächst doch auch die Einwohnerzahl. Gingen im Jahr 2007 noch 16 597 Schüler in Potsdam zur Schule, waren es im Jahr 2015 schon 21 011. Gestiegen ist auch die Zahl der Schüler, die von außerhalb nach Potsdam zur Schule kommen – etwa aus dem Landkreis oder Berlin: Lag die Zahl dieser Schüler im Jahr 2007 noch bei 3353, waren es im vergangenen Schuljahr bereits 4430.

Wo lernen die Grundschüler?

In Potsdam gibt es 21 städtische Grundschulen – eine mehr als im vergangenen Schuljahr – und zwei Oberschulen mit Primarstufe. Außerdem können Schulanfänger an einer der zehn Schulen in freier Trägerschaft oder an der Waldorfschule lernen. Wegen der gestiegenen Schülerzahl gibt es an den kommunalen Schulen 2016/17 vier erste Klassen mehr als im vergangenen Jahr, insgesamt 63 Klassen. Mit zwei Klassen startet die Neue Grundschule im Bornstedter Feld. Sie nimmt ihren Betrieb wegen des hohen Bedarfs ein Jahr früher auf als ursprünglich geplant – allerdings in einem provisorischen Container-Bau. Zwei zusätzliche erste Klassen wurden auch in der Grundschule am Humboldtring eingerichtet, die nun mit vier Klassen ins Schuljahr startet. Den größten Bedarf für eine neue Grundschule gibt es laut den städtischen Schulplanern in Babelsberg: Im Herbst will man die Ergebnisse der Standortsuche vorstellen. Auch in der Teltower Vorstadt soll perspektivisch eine neue Grundschule entstehen.

Wie viele Schulen gibt es insgesamt?

In Potsdam gibt es – die Berufsschulen mitgerechnet – 61 Schulen, davon 19 in freier Trägerschaft. Das sind elf Schulen mehr als im Jahr 2007. Bei den weiterführenden Schulen gibt es die Auswahl unter anderem zwischen zehn Gymnasien – sechs davon städtisch, vier in freier Trägerschaft –, zehn Gesamtschulen – auch hier sechs städtische – und vier Oberschulen. Bedarf für neue weiterführende Schulen gibt es laut den städtischen Schulplanern sowohl im Norden als auch im Süden Potsdams. In dieser Frage ist die Verwaltung aber erst in der Vorbereitungsphase. Auf die anhaltend steigenden Schülerzahlen hatte die Stadtverwaltung erst im Frühjahr reagiert und das vor zwei Jahren aufgelegte Schulpaket erheblich erweitert: Statt der ursprünglich eingeplanten 160 Millionen Euro für Sanierung und Neubau von Schulen rechnet die Stadt mittlerweile mit 240 Millionen Euro.

Wo müssen Schüler im Provisorium lernen?

Klassenzimmer im Container: Sechs Klassen müssen in diesem Schuljahr mit provisorischen Räumlichkeiten in Modulbauweise vorlieb nehmen. Betroffen sind die zwei ersten Klassen der neuen Grundschule im Bornstedter Feld an der Esplanade. Sie können voraussichtlich erst in drei Jahren in das Schulgebäude umziehen, das am Standort Rote Kaserne Ost gebaut werden soll. Auch die Grundschüler in Bornim lernen weiterhin in provisorischen Räumen: Dort sind die jeweils zwei ersten und die zweiten Klassen betroffen. An Ersatzstandorten lernen außerdem die Schüler der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule – wegen der Verzögerungen beim Neubau im Bornstedter Feld müssen sie länger in der Haeckelstraße bleiben. Das neue Gymnasium, das dort eigentlich starten sollte, weicht wiederum in Räume des Oberstufenzentrums in der Jägerallee aus.

Wie viele Flüchtlingskinder besuchen in Potsdam die Schule?

Eine genaue Statistik über die Flüchtlingskinder an Potsdamer Schulen gibt es nicht, sagt Stadtsprecherin Christine Homann. Die Stadt geht aber von rund 240 Kindern und Jugendlichen im schulpflichtigen Alter – also bis 17 Jahre – aus. Allein unter den in diesem Jahr der Stadt zugewiesenen Flüchtlingen sind 88 schulpflichtige Kinder. Im Grundschulalter besuchen die Kinder reguläre Klassen, ab der vierten Klasse gibt es fünf spezielle Vorbereitungsklassen – die Willkommensklassen.

Wie sieht es bei den Lehrern aus?

Laut dem Landesbildungsministerium arbeiten an den städtischen Schulen in Potsdam derzeit rund 1600 Lehrer, das sind 200 mehr als vor zehn Jahren. Das Ministerium geht davon aus, dass „fast alle Lehrerstellen“ besetzt sind – landesweit seien 1400 neue Lehrkräfte eingestellt worden. Im vergangenen Schuljahr sind an den städtischen Schulen 17 337 Unterrichtsstunden ersatzlos ausgefallen – 1,8 Prozent der Unterrichtsstunden.

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