Landeshauptstadt: 26 Gütesiegel für Babelsberg
Gestern wurde ein Drittel der getesteten Händler ausgezeichnet
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Babelsberg – Händeschütteln, Gratulation, Freude bei 26 Einzelhändlern, die gestern das „Gütesiegel Babelsberg“ verliehen bekamen. Sicher auch Enttäuschung bei denen, die es noch nicht zur guten Note geschafft haben, denn insgesamt hatten sich 82 Geschäfte an den Tests, die seit Oktober 2005 liefen, beteiligt. Doch jedes Jahr gibt es eine neue Chance. Die Aktion wird 2007 fortgesetzt. Das jetzt erworbene Siegel gilt für dieses Jahr, danach werden bei den testbereiten Geschäften erneut Sauberkeit, kundenfreundliche Öffnungszeiten, kompetente Bedienung, abwechslungsreiche Schaufensterdekoration und attraktive Warenpräsentation geprüft und ein neues Siegel vergeben.
Auf diese Weise will Potsdams zweites Geschäftszentrum mit über 100 Einzelhandelsgeschäften rund um die Karl-Liebknecht-Straße auf sich aufmerksam machen und darauf hinweisen, dass es viel attraktiver ist, als es den Augenschein hat. An die 50 Tester, zumeist Babelsberger Geschäftskunden, hatten nicht nur die Aufgabe, den einzelnen Geschäften auf standardisierten Fragebögen Schulnoten zu geben, sie sollten auch das Geschäftszentrum insgesamt einschätzen und bewerteten den Standort erstaunlich positiv. Allerdings wurden auch Defizite angesprochen. Es fehle zum Beispiel ein Schuhfachgeschäft und ein Anbieter hochwertiger Textilien. Beide Branchen gab es bereits. Aber sowohl das Schuhgeschäft wie das Textilkaufhaus verabschiedeten sich aus Babelsbergs Mitte. Der Absatz war offenbar nicht ausreichend. Kritisiert wurde zudem die geringe Rückerstattung von Parkgebühren durch die Geschäftsleute und ein sichtbarer Leerstand von Geschäften. Den hält Jan Kickinger vom Sanierungsträger Stadtkontor mit zehn Prozent der Ladenfläche jedoch nicht für alarmierend, man liege damit unter dem Bundesdurchschnitt. An der Leerstandsbeseitigung habe Stadtkontor all die Jahre intensiv gearbeitet und dabei gute Unterstützung durch die Stadtverwaltung erhalten, so Kickinger. Der Branchenmix sei hingegen schwer zu beeinflussen. Die Vermieter würden Gewerbetreibende nicht nach Branche auswählen, sondern seien froh, wenn sich überhaupt ein Mieter melde. Den Vorstoß der CDU, einen Maßnahmenplan zur Aufwertung des Geschäftszentrums Babelsberg durch die Stadtverwaltung zu erarbeiten, begrüßte Kickinger generell. Er gab aber zu bedenken, dass Stadtkontor und die Aktionsgemeinschaft der Einzelhändler seit Jahren daran arbeiteten. „Sonst hätte der Standort nicht so gute Noten bekommen.“ Die getesteten Geschäfte wurden dreimal von verschiedenen Prüfern besucht und das Resultat dann zusammengefasst. „Wir wollten so ausschließen“, meinte Kickinger, „dass sich ein Einzelurteil niederschlägt.“ Jeder könne auch mal einen schlechten Tag haben.
Babelsberg wirbt für sich übrigens noch mit einer weiteren Neuheit. Seit gestern gibt es das Onlineportal www.potsdam-babelsberg.de. Der Internet-Auftritt informiert über Sehenswürdigkeiten, Veranstaltungen, Verkehrsverbindungen, den Sport und die Wirtschaft. Über ein Markenverzeichnis soll man zudem erfahren können, welche Produkte und Dienstleistungen Babelsberger Unternehmen anbieten.
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