zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 2oo8

Hans-Joachim Kuke, KunsthistorikerGanz persönlich nehme ich mir vor weniger zu rauchen und fürs Schloss zu arbeiten, wie es sich für ein Vorstandsmitglied im Stadtschloss-Verein gehört. Die Arbeit im Förderverein zum Wiederaufbau des Stadtschlosses ist eine so große Bereicherung für mich.

Stand:

Hans-Joachim Kuke, Kunsthistoriker

Ganz persönlich nehme ich mir vor weniger zu rauchen und fürs Schloss zu arbeiten, wie es sich für ein Vorstandsmitglied im Stadtschloss-Verein gehört. Die Arbeit im Förderverein zum Wiederaufbau des Stadtschlosses ist eine so große Bereicherung für mich. Ich erfahre wie Politik funktioniert und wie Journalismus. Ich habe 2007 soviel gelernt und freue mich, auf diesem Gebiet weiterzumachen. Als Vorstandsmitglied kann ich nur wiederholen dass wir weitermachen müssen, damit der Landtag im Knobelsdorff-Schloss auf den richtigen Weg kommt, dass es eine Versöhnungsaktion wird und dass die Mitte belebt wird.

Barbara Kuster, Kabarettistin

Ich werde darüber nachdenken, was ich in den nächsten Jahren tun werde, ob ich meinen Weg so weitergehe oder ob ich noch etwas ganz Tolles mache. Jetzt ist irgendwo ein Bruch fällig, etwas Neues zu probieren. Veränderungen sind immer gut. Bei mir ist es so, dass ich immer etwas probieren will, was ich noch nicht kann; ob es dann gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Rückblickend würde ich eine Sache aus 2007 gerne vergessen: Mit meiner Bemerkung über die Architekten, von wegen an die Wand stellen und so, habe ich wahrscheinlich mächtig über die Stränge geschlagen. Das meinte ich natürlich kabarettistisch. Dabei habe ich viel gelernt in diesem Jahr. Wer im Focus der Presse und der Medien steht, der kann nicht so daherreden, der muss schon genau überlegen, denn das ist nicht Kabarett- Szene, sondern Öffentlichkeit. Ich hatte daraufhin Korrespondenz mit Architekten. Die Zuspitzung war nicht notwendig, ich wollte damit keinen verletzen. Mein großer Wusch für 2008 ist, dass wir den Wiederaufbau des Schlosses gemeinsam mit dem Land gut über die Bühne kriegen, das wäre mir am liebsten, ohne Streit und Konfrontation. Alle gemeinsam sollten wir die beste Lösung hier finden, das wünsche ich mir für Potsdam. Denn mit der Mitte bewegt sich vieles andere wie das Beispiel in der Speicherstadt zeigt.

Fritz Lange (74), Rentner

Ich helfe hier im Altenheim gern meinen Mitmenschen. Ich hoffe, dass ich das auch noch im neuen Jahr lange tun kann. Ich helfe zum Beispiel den Tisch zu decken oder fahre einige Mitbewohner in ihrem Rollstuhl an den Tisch. Außerdem will ich 90 Jahre alt werden. Und noch älter! Ich hatte im vergangenen Jahr einen Schlaganfall, aber ich bin ein positiv denkender Mensch und blicke in die Zukunft! Was ich mir für Potsdam wünsche, nun, ich wohnte früher in Alt Nowawes, da war immer viel los, viele Menschen und Kinder, hier hingegen in der Leiblstraße ist tote Hose. Es könnte draußen viel mehr los sein. Aber ich will mich ja nicht beklagen, ich bin hier sehr glücklich.

Jochen und Edith Wenkel, Waldstadt

Wir haben uns vorgenommen, meinen Kindern so lange zu helfen wie es die Gesundheit zulässt. Wir sind mit sieben Kindern gesegnet, darunter Adoptivkinder, und da wünschen wir uns, dass wir noch lange gesund bleiben und ihnen helfen können, denn sie haben unsere Hilfe nötig. Vergessen sollten wir aus 2007 die Querelen um das Stadtschloss. Wir hätten uns als Potsdamer die Einmischung der nach 1945 Zugereisten nicht bieten lassen dürfen. Unser größter Wunsch ist nun, dass wie Ruhe und Frieden haben, ohne dass noch einmal was von oben kommt. Für Potsdam wünschen wir uns weniger Schmierereien, weniger Brutalität und etwas mehr Verständnis der Älteren für die Jungen und umgekehrt. Und baulich wünschen wir uns den Weiterbau des Stadtkanals.

Saskia Hüneke, Stadtverordnete

Ich will mir mehr Zeit für mich nehmen. Das muss zwischendurch mal sein, denn ich kann das nicht jahrelang durchhalten, voll im Beruf stehen und dazu die politischen Geschichten nebenbei. Da muss ich einfach gucken, ein bisschen Luft für mich selbst zu lassen, zum Lesen zum Musik hören und Spazieren gehen. Ich würde am liebsten die Entscheidungsqualen um den Bebauungsplan um den Landtagsneubau auf dem Alten Markt vergessen. Die Probleme, die wir jetzt haben, waren im B-Plan absehbar. Für Potsdam wünsche ich mir nun einen zivilisierten sachorientierten Wahlkampf zur Kommunalwahl 2008. Für den Landtag auf dem Alten Markt wünsche ich mir einen Entscheidung zugunsten der historischen Fassade im Zusammenhang mit gültigen zeitgenössischen Lösungen, die der Funktion Rechnung tragen. Und für das Brockesche Haus wünsche ich ebenfalls, dass es dort zu einer positiven Entwicklung kommt.

Eva Riks (51), Baudenkmalpflegerin

2008 strebe ich den Wechsel von der Freiberuflichkeit in eine feste Anstellung an, in der ich u.a. zur Ausbildung junger Handwerker in der Baudenkmalpflege beitragen kann. Die Chancen stehen nicht schlecht. Über die Verwirklichung guter Vorsätze kann ich nichts berichten: Ich rauche nach wie vor und verschmähe einen guten Tropfen nicht. 2007 gab es die eine oder andere berufliche Enttäuschung, aber ich bleibe Optimist. Schönstes Erlebnis war für mich, dass in Potsdam eine Atmosphäre des Optimismus eingezogen ist. Darauf habe ich jahrelang vergeblich gewartet. Ich wünsche mir, dass dieser Optimismus auch 2008 anhält und die Stadt weiter voranbringt.

Ursula Kielgas (91), Rentnerin

Ich möchte gesund bleiben. Das ist mir das wichtigste überhaupt. Ich wünsche mir auch, dass ich weiterhin so guten Kontakt mit meinen Kindern habe, sie kommen mich hier im Altersheim sehr oft besuchen. Für Potsdam wünsche ich mir einfach nur, dass alles so bleibt wie es ist. Meine Kinder wohnen hier, ich selbst komme ursprünglich aus Mecklenburg Vorpommern. Aber es gefällt mir sehr gut hier. Das vergangene Jahr hier war sehr schön, jeden Freitag backen wir Kuchen, jeden Mittwoch singen wir. Einmal haben wir einen Ausflug zum Neuen Palais gemacht. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich hoffe, das kommende Jahr bleibt auch so problemlos.

Katja Irmler (19), Gymnasiastin

Mein Abitur möchte ich mit Sehr gut bestehen. Für das Jahr 2007 hatte ich mir keine guten Vorsätze auferlegt. Das bedrückendste Ereignis war für mich der Tod meines Onkels. Das schönste, dass ich meinen Freund kennen gelernt habe. Für Potsdam wäre mein Wunsch, dass mehr bezahlbarer Wohnraum für junge Leute, so Studenten, zur Verfügung gestellt wird.

Karl Ofcsarik (66), früherer Leiter des Schulverwaltungsamtes

Auch im Ruhestand möchte ich, so durch Mitarbeit in Vereinen, weiter zur Entwicklung der Potsdamer Schullandschaft beitragen. Nachdem ich in der 30er Zone mit 38 km/h ertappt worden bin, will ich noch besonnener als bisher Auto fahren. Ein Negativerlebnis war und ist für mich, dass die Entscheidung von Sachfragen immer wieder durch parteipolitische Interessen erschwert wird. Positiv hat mich dagegen sehr beeindruckt, wie engagierte Eltern gegen die Pläne der Stadt für den Schulstandort Eisenhartschule/Helmholtzgymnasium eine Lösung durchgesetzt haben, die ihren Kindern dient. Für Potsdam wünsche ich mir, dass sich 2008 die positive Entwicklung bei der Einwohner- und Geburtenzahl und bei der Verschönerung des Stadtbildes fortsetzt.

Anneliese Fank (88), Rentnerin

Mein Vorsatz für das Jahr 2008 ist natürlich, gesund zu bleiben! Das ist in meinem Alter das wichtigste. Ich lebe in Potsdam seit 1936, ich habe in der Burgstraße gewohnt, mit meinem Mann. Ich wünsche mir für Potsdam, dass es so schön bleibt wie es ist. Etwas Besonderes im Jahr 2007 war mein Einzug in das Haus Katharina. Seit Februar wohne ich hier und es gefällt mir sehr gut. Etwas Schlechtes habe ich zum Glück nicht erlebt im vergangenen Jahr. Ich hoffe, dass das auch so bleibt.

Thomas Tilp (26), Student

Mein Studium der Betriebwirtschaftslehre an der Fachhochschule Wildau möchte ich erfolgreich weiterführen. Dies war auch schon für das abgelaufene Jahr mein wichtigster Vorsatz. Ein krass negatives Erlebnis hatte ich im Vorjahr nicht, auf der anderen Seite aber das Glück, kurz vor Jahresende eine neue nette

Freundin zu gewinnen. Für

Potsdam wünsche

ich mir 2008, dass die Polizei zum Partner der Autofahrer wird, in dem sie ihre überzogenen Kontrollen auf ein erträgliches Maß reduziert.

Gertrud Jaghzies (76), Rentnerin

Ich wünsche mir Gesundheit für das Jahr 2008. Alles soll so bleiben wie es ist. In meinem Alter mag man keine großen Veränderungen mehr. Mir ist nur wichtig, dass mich meine Tochter, die hier in Potsdam wohnt, weiterhin besuchen kommt. Ich selbst komme aus Berlin und lebe seit Gründung der Einrichtung im März 2006 hier. Ich war die erste Bewohnerin. Darauf bin ich stolz. Aber großartige Wünsche habe ich nicht. Ich brauche Sicherheit und Kontinuität, dann bin ich glücklich.

Aufgezeichnet an Silvester von Sabine Blumrich, Günter Schenke und Erhart Hohenstein

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })