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Landeshauptstadt: 300 Menschen bei Kette gegen Atomstrom

Innenstadt - Bis zu 300 Menschen haben am Samstagvormittag bei kalten Temperaturen in der Innenstadt gegen die Atompolitik der Bundesregierung protestiert. Eine halbe Stunde lang bildete sich entlang der Friedrich- Ebert-Straße zwischen Mittel- und Charlottenstraße eine Anti-Atom-Menschenkette.

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Innenstadt - Bis zu 300 Menschen haben am Samstagvormittag bei kalten Temperaturen in der Innenstadt gegen die Atompolitik der Bundesregierung protestiert. Eine halbe Stunde lang bildete sich entlang der Friedrich- Ebert-Straße zwischen Mittel- und Charlottenstraße eine Anti-Atom-Menschenkette. Aufgerufen zu dieser Aktion hatte das Anti-Atombündnis Potsdam.

Die rund 400 Meter lange Kette – zwischen einem Papp-Atomkraftwerk und einem Stuttgart-Ortsschild – war als Unterstützung und Vorankündigung für eine 45 Kilometer lange Anti-Atom-Menschenkette gedacht, die am 12. März, zwei Wochen vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg, zwischen Stuttgart und Neckarwestheim organisiert werden soll. Gefordert werden die Abschaltung von vier Atomkraftwerken in Baden-Württemberg sowie strengere Sicherheitsauflagen. Insgesamt haben sich an dem Aktionstag am Samstag rund 10 000 Menschen in 40 Städten Deutschlands beteiligt.

„Wir wollen uns mit dieser Aktion solidarisch zeigen“, sagte Potsdams Grünen-Chef Uwe Fröhlich, der auch beim Anti-Atombündnis Potsdam mitwirkt. „Einen Ausstieg aus dem Atom-Ausstieg wollen wir nicht.“ Auch der Architekt und Bauökologe Tobias Gammelien äußerte sich angesichts der von der Regierung verlängerten Laufzeiten für Atomkraftwerke enttäuscht: „Ich verfolge das Thema ganz intensiv. Atomenergie schien schon fast abgeschafft und soll jetzt wieder eingesetzt werden.“ Manche der Anwesenden hätten sich aber mehr Beteiligung von den Potsdamern gewünscht. „Viele sind gegen die Verlängerung, aber kriegen ihren Arsch nicht hoch“, so ein Teilnehmer. Selber beteiligen wolle sie sich zwar nicht, fände die Aktion jedoch gut, sagte eine Potsdamerin, die an einer Haltestelle auf den Bus wartete. Sie zweifle jedoch daran, dass man jetzt schon ohne Atomkraft auskommen könne. Von solchen Gedanken ließen sich die Teilnehmer der Menschenkette nicht abhalten. Vielen war es wichtiger, dass die Entwicklung von Alternativen deutlich vorangetrieben wird. „Alles, was gedacht und gewollt wird, wird auch beschleunigt. Aber genau das möchte die Regierung meiner Meinung nach nicht“, so eine Bürgerin. Andere machten sich Sorgen um die Zukunft ihrer Kinder. „Uns ist es wichtig, dass unser Planet noch besteht. Aber ich befürchte, dass gerade Maßnahmen dagegen unternommen werden“, so eine Mutter. Sie war nicht die Einzige mit der Sorge vor möglichen Katastrophen, verursacht durch Atomkraftwerke. „Wir haben erlebt, was in Tschernobyl geschehen ist. Das könnte auch in Deutschland passieren. Das möchte ich verhindern“, so eine Teilnehmerin. UZi

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