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Landeshauptstadt: 35 Windräder für eine heilere Welt

Energie Forum fordert Mix aus erneuerbaren Energien zur Stromerzeugung Potsdamer Haushalte

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Mehr Ideen für eine Energiewende in der Landeshauptstadt wünscht sich das Potsdamer Energie Forum. Weg von der Verbrennung fossiler Brennstoffe, hin zu einem Energienmix aus erneuerbaren Energien, forderte Stefan Grzimek als Vorsitzender am Mittwoch vor Journalisten. Bis zur Kommunalwahl will der Verein die einzelnen Parteien auf den Prüfstand stellen, wie sie sich in Energiefragen positionieren.

Als sinnvollen Energiemix für die Landeshauptstadt nannte Grzimek die Nutzung von Geothermie für die Fernwärmeversorgung, das Einsammeln von Biomüll und die Stromerzeugung über Bio-Masse- Anlagen sowie Wind- und Solarenergie. Das städtische Unternehmen Energie und Wasser Potsdam hätten seine Aufgaben zwar gemacht, aber „es ist zu wenig zu sagen, wir haben die modernste Kraft- Wärme-Kopplungsanlage“, so Grzimek. Er erwarte von der Verwaltung und der Kommunalpolitik mehr Innovation als das bisher selbstgesteckte Ziel, den Ausstoß von Kohlendioxid bis 2020 um 20 Prozent zu senken.

Rainer Radloff, Mitglied im Energie Forum sowie Vorstandsvorsitzender der Verbaucherzentrale Brandenburg und des Mieterbundes, erklärte, es gebe ein Umdenken in der Gesellschaft. Sei vor einigen Jahren einzig der Preis ein Argument gewesen, sei bei den Menschen inzwischen ein neues Umweltbewusstsein zu spüren. „Eine heilere Welt gibt es nicht zum Nulltarif“, so Radloff.

Schon heute würden 35 Windräder beziehungsweise 8000 Photovoltaikanlagen auf Dächern den Hausstrom für alle Potsdamer Haushalte erzeugen können, erklärte Vereinsmitglied Sophie Haebel. Inzwischen gibt es eine Bürgersolaranlage sowie die Planung einer weiteren Großanlage auf dem Dach der Montessori-Schule in Potsdam-West. Auch Flächen für Windräder sehen die Vereinsmitglieder in Potsdam einige, doch empfehlen sie eine engere Zusammenarbeit mit Potsdam-Mittelmark. Dort sei der Anteil erneuerbarerer Energie an der erzeugten Energie von 4,2 Prozent im Jahr 2000 auf aktuell fast 50 Prozent angestiegen.

Das Energie Forum fordert zudem staatliche Förderprogramme für Eigentümer von Häusern, um Investitionen stemmen zu können. Die Technik lasse schon heute zu, dass selbst Plattenbauten fast zu Nullenergiehäusern werden, hieß es seitens der Pro Potsdam. Doch würden die Investitionskosten derart hoch sein, dass sich dies für ein Wohnungsunternehmen nicht rechne, da diese Kosten nicht auf Mieter umgelegt werden könnten. jab

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