Landeshauptstadt: 385 000 Euro für Flutlicht

Babelsberg - Die Reparatur der beschädigten Flutlichtanlage im Karl-Liebknecht-Stadion wird finanziell zum Fass ohne Boden. Mittlerweile summieren sich die Kosten auf 385 000 Euro statt der ursprünglich geplanten 250 000 Euro – eine Differenz von 135 000 Euro. Ein Großteil dieser Mehrkosten – 95 000 Euro – soll nun erneut aus dem Stadthaushalt bezahlt werden. Darum bittet Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) die Stadtverordneten. Sie sollen darüber in der nächsten Sitzung des Stadtparlaments am 7. Dezember entscheiden.

Zur Begründung für die stetig steigenden Kosten heißt es in dem Antrag, es handele sich „um ein spezielles, nicht vergleichbares Projekt“ – bekanntlich sind die vier Flutlichtmasten abknickbar, um auf Wunsch der Schlösserstiftung Sichtachsen im nahen Welterbe nicht zu behindern. Doch gerade an den Knick-Gelenken gab es Schäden, deren Umfang hätte sich als größer herausgestellt als ursprünglich angenommen. Der Fußballdrittligist SV Babelsberg 03 sei „selbst offensichtlich nicht in der Lage, diese Mehrkosten allein zu tragen“, heißt es weiter. Dem Plan nach sollen die 95 000 Euro über Gewinnanteile aus städtischen Unternehmen getragen werden.

Offenbar sind die jetzt bezifferten Mehrkosten noch nicht das Ende. Wie SVB-Geschäftsführer Klaus Brüggemann den PNN am Freitag auf Anfrage erklärte, seien weitere Schäden an den Masten gefunden. Wie teuer deren Reparatur wird, könne er noch nicht sagen – in zwei Wochen hoffe er auf Klarheit in dieser Frage.

Unklar ist, ob die Kosten später womöglich von einer Versicherung übernommen werden. „Dieses Geld könnte dann wieder in den städtischen Haushalt fließen“, sagte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Zugleich hat der SV Babelsberg 03 laut einem den PNN vorliegenden Schreiben Schadensersatzansprüche in Höhe von 101 430 Euro gegen das Unternehmenskonsortium erhoben, das die jüngst beendete Stadionsanierung ausführte. Diesem wird explizit die Beschädigung eines Flutlichtmastes vorgeworfen. HK