Landeshauptstadt: 470 Erstsemester an der Fachhochschule
Begrüßungsfeier in der neuen FH-Ausstellungshalle / OB verspricht: Studentisches Kulturzentrum in der City wird 2004 fertig
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Begrüßungsfeier in der neuen FH-Ausstellungshalle / OB verspricht: Studentisches Kulturzentrum in der City wird 2004 fertig An einem ungewöhnlichen Ort wurden am Montag die 470 Erstsemester der Fachhochschule Potsdam begrüßt: Waren die Studenten zuletzt in den Nikolaisaal geladen worden, stand in diesem Jahr die neue Ausstellungshalle „Schaufenster“ Am Alten Markt auf dem Programm, ein schlichter Bau mit weißen Backsteinwänden, großen Schaufenstern, rechteckigen Säulen und Betonboden – früher war hier der Intersport-Laden untergebracht. FH-Rektorin Helene Kleine und Oberbürgermeister Jann Jakobs hießen die „Neuen“ von einer provisorischen Treppenbühne aus willkommen. Herausragende Diplomarbeiten der einzelnen Fachbereiche von Architektur über Europäische Medienwissenschaften bis zu Design undKulturarbeit wurden ausgezeichnet. Informationsstände verteilten sich im Raum. Bis fast zum Ende seiner Rede hob sich OB Jakobs sein „Bonbon“ auf: Der Fördermittelbescheid des Landes für das studentische Kulturzentrum ist da, sagte er, nachdem er über die Bedeutung der Wissenschaft für Potsdam gesprochen hatte. Im kommenden Jahr noch soll der Treff in der City fertig sein. Er wünsche sich von den Studenten eine Einmischung in das städtische Leben. Die immatrikulierten Erstsemester gehörten zu den glücklichen Bewerbern. 3643 Interessenten gab es für die knapp 500 freien Studienplätze, berichtete FH–Sprecherin Ulrike Fischer am Rande der Veranstaltung. Dabei seien die 1850 Bewerber für die 65 Studienplätze der Europäischen Medienwissenschaften, dem Gemeinschaftsstudiengang mit der Potsdamer Universität und der Filmhochschule, nicht mit berechnet. Neu im Angebot der FH ist zu diesem Wintersemester der Studiengang „Interface“ und neu ist auch die Möglichkeit, das Architekturstudium mit dem Bachelor oder Master abzuschließen. Wie in jedem Jahr hätten sich besonders viele Bewerber für Design und Sozialwesen interessiert, außergewöhnlich hoch sei der Trend zu den Informationswissenschaften gewesen. Sie habe sich für Informationswissenschaften entschieden, weil sie ein Bibliotheksmensch sei und sie ein Fach studieren wolle, mit dem sie später gute Berufschancen habe, erzählte Nadine, 23, aus Potsdam. Die schlichte Halle als Veranstaltungsort gefiel ihr gut, sie schaffe eine lockere Atmosphäre, die es leichter mache, auf Menschen zuzugehen. Der Chinese Lin, 37, kam nach Potsdam, um zu lernen, was ihm in seinem Beruf an Wissen fehlt und was an kaum einer Hochschule gelehrt werde: die elektronische Archivierung. Dafür habe er Deutsch gelernt, vier Jahre ließ er sich für sein Studium in China freistellen. Robert, 24, aus Berlin, wählte Kommunikationsdesign an der FHP, weil er in die Werbebranche will und er gehört hat, dass das Studium in Potsdam gut sein soll. Einen Festsaal zur Begrüßung brauche er nicht, einen Sessel allerdings hätte er zur Veranstaltung nicht schlecht gefunden, witzelte der Student. Denn es dauerte eine ganze Weile, bis die Rektorin die Hände aller ausgezeichneten Absolventen geschüttelt hatte. Eine tolle Motivation, fand die zukünftige Design-Studentin Valerie, 25, die Ehrungen. Daran, dass sie in einigen Jahren unter den Ausgezeichneten sein wird, glaubte sie allerdings nicht. In Grüppchen standen die Studenten nach dem offiziellen Teil des Morgens um die Stände der Fachbereiche herum und ließen sich über ihr Studium aufklären. Dann brachen sie zum – kostenpflichtigen – Begrüßungsessen in die Mensa auf. Tanz oder Musik, wie im letzten Jahr, stand am Montag nicht auf dem Programm. Marion Hartig
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