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NEONATOLOGIE IM KLINIKUM: 53 Frühchen kamen 2011 in Potsdam auf die Welt

FRÜHGEBURT & MEDIZINIn Brandenburg gibt es an sechs Krankenhäusern und Kliniken sogenannte Perinatalzentren. Über eine Neonatologie – also eine Neugeborenenintensivstation – des sogenannten Level 1, der höchsten Versorgungsstufe, verfügen die Kliniken in den kreisfreien Städten Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg a.

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FRÜHGEBURT & MEDIZIN

In Brandenburg gibt es an sechs Krankenhäusern und Kliniken sogenannte Perinatalzentren. Über eine Neonatologie – also eine Neugeborenenintensivstation – des sogenannten Level 1, der höchsten Versorgungsstufe, verfügen die Kliniken in den kreisfreien Städten Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg a. d. Havel. Als Frühchen gelten Kinder, die vor der Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche – regulär dauert eine Schwangerschaft 40 Wochen – auf die Welt kommen. Statistisch gesehen kommen in Deutschland sieben Prozent aller Babys zu früh auf die Welt. Im Potsdamer „Ernst von Bergmann“-Klinikum sind nach Angaben des Klinikums im Jahr 2011 insgesamt 53 Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm auf die Welt gekommen. Normal ist in etwa das doppelte Gewicht. Ein Baby wog unter 500 Gramm, fünf wogen zwischen 500 und 749 Gramm, zehn Kinder zwischen 750 und 999 Gramm. Mit einem Geburtsgewicht zwischen 1000 und 1249 Gramm kamen 17 Kinder auf die Welt, mit 1250 bis 1499 Gramm 20 Babys. Alle wurden auf der Neonatologie behandelt, zwölf von ihnen – also 23 Prozent – waren Mehrlingskinder. Im Durchschnitt wurden die zu früh geborenen Babys nach 29,3 Wochen geboren; 23,9 Wochen war die kürzeste Schwangerschaftsdauer. Je geringer das Geburtsgewicht und die Zeit im Mutterleib, desto höher ist das Sterberisiko. Alle 53 im Jahr 2011 geborenen Frühchen überlebten. Die jüngste Fünf-Jahres-Statistik für den Zeitraum 2007 bis 2011 weist eine Überlebensrate von 90,95 Prozent aller 210 Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1500 Gramm aus. Es starben in diesen fünf Jahren 19 Frühgeborene im Klinikum.

SITUATION VOR ORT

Nach dem Keimausbruch auf der Frühchenstation, der am 24. Oktober festgestellt wurde, befinden sich weiterhin sechs Frühchen, deren Körper von Enterobacter- cloacae-Keimen besiedelt sind, in einem gemeinsamen Isolationsraum. Allen Kindern geht es nach Angaben des Klinikums gut. „Ich war wegen des Keims nicht wirklich in Sorge“, sagte am Freitag Antje Wasl, deren Sohn Johannes zu den Babys gehört, die den Keim am Körper tragen. „Wir wurden gut aufgeklärt und hier wurde ehrlich damit umgegangen.“ Antje Wasl trägt wie alle Mütter der sechs Babys Mundschutz und einen speziellen Kittel. Planmäßig soll Johannes, der am 12. Oktober geboren wurde, am Dienstag entlassen werden. Auch die Mutter eines weiteren Frühchens, die ihren Namen nicht veröffentlicht sehen möchte, hat sich keine Sorgen wegen des Enterobacter-Keims gemacht. „Das stand nicht im Vordergrund, ich wurde vom Oberarzt außerdem gut informiert.“ Ihrem Sohn, der Ende September mit 790 Gramm Geburtsgewicht auf die Welt kam, habe sie nichts angemerkt. SCH

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