Von Hella Dittfeld: 56 Gastwirte bekamen das neue Gütesiegel
Die Plakette gibt es jetzt landesweit und deshalb steht „Brandenburger Gastlichkeit“ darauf
Stand:
Das Gütesiegel „Potsdamer Gastlichkeit“ wurde gestern im Seminaris Seehotel zum 5. Mal verliehen. 65 Gastronomen aus Potsdam und dem Umland hatten sich darum beworben. 56 Restaurants, Ausflugslokale, Cafés, Landgasthöfe, Kneipen und Hotels Garni erwarben beim Test die benötigte Punktzahl und dürfen das Gütesiegel nun neben ihre Eingangstür heften. Da die Plakette zu einem Exportschlager wurde, landesweit haben sich inzwischen an die 200 Gastronomen darum beworben, wurde der Name geändert und das Siegel heißt nun auch beim Vorreiter Potsdam „Brandenburger Gastlichkeit“.
Was im Jahre 2004 mit 23 Gastronomen begann, gewinnt in Potsdam und Umland immer mehr Mitstreiter. Und so waren neben alten Hasen wie Houssam Kahil von der Waage auch wieder Neulinge dabei, mitunter sogar ganz untypische. Während Kahil mit 98 von 100 möglichen Punkten schon auf Perfektion verweisen kann, war André Lemke vom Café auf der Freundschaftsinsel nicht nur ein Neueinsteiger, er passte als Selbstbedienungsrestaurant eigentlich auch in keine Kategorie. „Ich wollte mich trotzdem mal selbst hinterfragen. Sonst wird man betriebsblind“, meinte er. „Es hat zu einer guten Punktzahl gereicht“, konnte er nach dem Test feststellen. Zu den Neubewerbern gehört auch das Hotel am Brandenburger Tor, dass nach langer Anlaufzeit nun auf sich aufmerksam machen will, die Brandenburgische Spielbank GmbH &Co.KG oder das Café am Holländischen Viertel. Der Anteil der Gastronomen im Umland steigt zudem ständig und so ist es verständlich, dass neben Potsdam Oberbürgermeister Jann Jakobs auch Werders Bürgermeister Werner Große zu den Schirmherren des Wettstreits um das Gütesiegel zählt. Der Chef der Tourismus Marketing Brandenburg GmbH, Dieter Hütte, versprach, dass der Gastlichkeitsführer, der im Januar 2011 erscheinen soll, an Touristen auf Anfrage mit anderen Materialien versandt und auch in der S-Bahn-Zeitung beworben wird.
„Ich bin stolz mitteilen zu können, dass Anfang des kommenden Jahres Schleswig-Holstein die Aktion übernimmt. Thüringen, Berlin und Sachsen stehen in den Startlöchern“, erklärte der brandenburgische Dehoga-Präsident Mario Kade. Er möchte das Siegel sogar deutschlandweit verankern. Mario Kade gehört – Stadtmarketingchefin Sigrid Sommer, die Industrie- und Handelskammer (IHK) und das Tourismusmarketing an seiner Seite – zu den Vätern des Qualitätstests und hat das Siegel selbst schon mehrfach erworben.
Den Test für 2010/2012 hat wie in den vergangenen Jahren die Firma Gorath mit 20 anonym agierenden Testern durchgeführt, die zuvor bei der IHK geschult worden waren. „Wir nehmen jedes Jahr neue Ziele in unseren Fragebogen auf“, sagte Petra Brand von der Testfirma. Diesmal ging es neu um Angebote von kleinen Portionen und um die Bewirtung von Gästen mit Nahrungsmittelallergien. Generell geprüft wurden die Qualität von Speisen und Getränken, Service, Ambiente und Gästebetreuung. Lob von Petra Brandt gab es weitgehend für Kinderfreundlichkeit, das Preis-Leistungsverhältnis, fremdsprachige Speisekarten und viel Barrierefreiheit. Nachholbedarf gebe es noch in der Gästeberatung.
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