Landeshauptstadt: 696er fährt wieder zum Stern
ViP reagiert auf Fahrgastwünsche/Verkehrstisch verlangt: Linienbrechung aufheben
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ViP reagiert auf Fahrgastwünsche/Verkehrstisch verlangt: Linienbrechung aufheben Mit dem neuen Fahrplan von S-Bahn und Deutscher Bahn am 14. Dezember wird es auch in Potsdam eine Änderung geben, die vor allem die Babelsberger und die Sternbewohner erfreuen wird: Der jetzt als Ringlinie durch die Medienstadt geleitete Bus 696 wird wieder von der August-Bebel-Straße über Bahnhof Medienstadt, Wetzlarer und Nuthestraße zum Stern-Center fahren. Während die Ringlinie schlecht ausgelastet war, wurde immer wieder die Linienführung Babelsberg-Stern zurückverlangt. Die angebotenen Umsteigeverbindungen stuften die Nutzer als zu umständlich ein. Nun hat der Aufsichtsrat des Verkehrsbetriebes in Potsdam (ViP) die neue-alte Linienführung bestätigt. Erst einmal ein halbes Jahr zur Probe, um Fahrgastzählungen durchzuführen, sagte dazu ViP-Geschäftsführer Georg Dukiewicz auf PNN-Nachfrage. Auf die Eingemeindungen werde man vorerst nicht reagieren, dazu seien politische Entscheidungen nötig, so der ViP-Chef. Bis dahin bleibe alles beim Alten. Die Ringlinie 696 war durch den „Takt 2000“ entstanden, der Doppelverkehr ausschalten sollte und dafür jede Menge Umsteigeverkehr einführte. Das war nicht ganz im Sinne des Verkehrsbetriebes, aber von der Kommunalpolitik favorisiert. Proteste dagegen wurden immer wieder laut und auch der Verkehrstisch, der am Mittwochabend tagte, sprach sich nicht nur für die Wiedereinführung der alten Linienführung aus, sondern ging noch weiter. „Bei der Gestaltung des Liniennetzes ist auf größtmögliche Einfachheit Wert zu legen. Kurze und direkte Linienführungen, eine Vermeidung von Umwegfahrten“ sollten Vorrang haben, heißt es in den Thesen der Arbeitsgruppe 1. Das durch Linienbrechung notwendig gewordenene häufige Umsteigen wird als „deutlicher Mangel“ des Fahrplangefüges bezeichnet. Gefordert wird zudem der Kauf weiterer Niederflurbahnen, bei denen jedoch auf Geräuscharmut Wert gelegt werden sollte, und die behindertengerechte Ausstattung aller Straßenbahnhaltestellen. Defizite gebe es da vor allem in der Innenstadt und am Rathaus. Außerdem werden Kombitickets für Parken und Bus- oder Tramfahren vorgeschlagen. Auch Fahrradverkehr und ÖPNV sollten noch besser verknüpft werden. Potsdam belege bei den fahrradfreundlichen Städten gleicher Größe nur einen mittleren Platz. Verbesserungen seien bei „lückenlosen Fahrradrouten mit glatter Fahrbahndecke“ nötig, forderte Georg Michaelis. Auch sichere Abstellmöglichkeiten fürs Fahrrad seien an Umsteigepunkten noch nicht gewährleistet. Von der guten Zugänglichkeit des Hauptbahnhofes für Fahrradfahrer ganz zu schweigen. Die Thesen der Arbeitsgruppe 1 (ÖPNV) unter der Leitung von Lutz Hübner sollen noch einmal überarbeitet und dann Anfang 2004 dem Oberbürgermeister, der auch an der Zusammenkunft teilnahm, und den Stadtverordneten übergeben werden. Die Arbeitsgruppe 2, die sich dem Individualverkehr widmet, wird ihre Thesen erst 2004 vorstellen. Die schwierige Materie habe intensive Vorarbeit verlangt, sagte deren Leiter Longinus Schmidt.fran
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