zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: 75 000 Euro für Musikschule

Potsdamer Einrichtung profitiert vom Landesprogramm / Geld soll in neue Instrumente investiert werden

Stand:

Innenstadt - Rund 75 000 Euro bekommt die Potsdamer Musikschule „Johann Sebastian Bach“ vom Land zusätzlich. „Die Mittel sollen zunächst in den Bereich der musikalischen Früherziehung investiert werden, ein sehr dynamischer Bereich“, erklärte Wolfgang Thiel, Direktor der Musikschule, gestern am Rande einer Pressekonferenz in der Schiffbauergasse gegenüber den PNN. „Geplant ist in erster Linie die Neubestückung des Instrumentariums für die Kleinen“, sagte er weiter. Konkrete Pläne stehen bislang allerdings noch aus.

Das Geld stammt aus dem Parteivermögen der ehemaligen DDR-Massenorganisationen. Die Musikschule in der Jägerstraße ist mit einer in den letzten Jahren relativ konstant gebliebenen Schülerzahl von 1700 eine der größten musikalischen Bildungsinstitute in Brandenburg. Seit Jahren finanziert sie sich zu zehn Prozent aus Landesmitteln und zu 42 Prozent über die Gebühreneinnahmen der Schüler. Der Rest sind städtische Zuschüsse.

Im Rahmen des Förderprojekts gehen insgesamt zwei Millionen Euro an die Musikschulen in Brandenburg. 1,5 Millionen Euro sind dabei für den Kauf neuer Musikinstrumente vorgesehen. Die restlichen 500 000 Euro sollen bis 2010 in das Musikalisierungsprogramm „Klasse! Musik“ des Landesverbandes der Musikschulen Brandenburg e.V. (LVdM) fließen. Dieses stellt vorrangig sozial benachteiligten Kindern Instrumente kostenfrei zur Verfügung und soll ihnen so den Zugang zu musikalischen Bildungsangeboten erleichtern. „Obwohl es an den Musikschulen des Landes genügend Angebote für einkommensschwache Familien gebe, werden diese nur selten in Anspruch genommen“, sagte Hinrich Enderlein, Vorsitzender des LVdM. Er sieht hier ein Kommunikationsproblem.

„Um Eltern und Kinder gezielt ansprechen zu können, streben wir daher eine intensive Kooperation mit den allgemein-bildenden Schulen an. Sie haben den sozialen Zugriff“, so Enderlein. Statistiken zeichnen ein weniger besorgniserregendes Bild. Seit dem Jahr 2000 ist die Zahl der Musikschüler in Brandenburg um 22 Prozent auf 31 000 gestiegen. „Die Quantität steigt, aber die Qualität fehlt“, so Thomas Falk, Geschäftsführer des LVdM. Das soll sich mit Unterstützung der Landesregierung nun ändern.

Die Höhe des möglichen Landeszuschusses für die einzelnen Musikschulen richtet sich nach der Anzahl der wöchentlichen Unterrichtsstunden. An der Potsdamer Musikschule „Johann Sebastian Bach“ sind es etwa 1400 Stunden. Damit fällt sie im Verteilerschlüssel des LVdM in die oberste Kategorie. Wann genau die Landeszuschüsse ausgezahlt werden entscheidet der Verband anhand der eingereichten Anträge bis zum 22. Mai. Die Antragsteller werden dann bis zum 1. Juni über die Höhe der bewilligten Landesförderung informiert. „Die Landeszuschüsse werden allerdings nur gewährt, sofern sich der Antragsteller zu mindestens 30 Prozent an den geplanten Anschaffungskosten beteiligt“, betonte Enderlein. Eva Ziebarth

Eva Ziebarth

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })