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Von Henri Kramer: 8,7 Millionen Euro für den Klimaschutz

Stadtverordnete sollen über Konzept entscheiden, um CO2-Ausstoß in Potsdam bis 2020 zu senken

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Die Stadtverwaltung will bis 2020 insgesamt bis zu 8,7 Millionen Euro für den Klimaschutz ausgeben. So steht es im integrierten Klimaschutzkonzept für die Landeshauptstadt, über das die Stadtverordneten auf ihrer nächsten Sitzung am 2. März entscheiden sollen. Mit dem Geld sollen auch weitere Maßnahmen und Investitionen angeregt werden, um den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) in Potsdam zu senken.

Nach den Berechnungen der Stadt könnten 192 000 Tonnen CO2 eingespart werden – mehr als bisher vorgesehen. Bislang war von 170 000 Tonnen Einsparung die Rede – das entspricht einer Verminderung um 20 Prozent im Vergleich zum CO2-Ausstoß des Jahres 2005.

Die neue Rechnung, die von den Stadtverordneten nun abgesegnet werden soll, hat allerdings viele Unbekannte. So geht die Stadtverwaltung in ihrem Szenario von 342 Millionen Euro Investitionen in den Klimaschutz aus, die von anderen Potsdamer Akteuren erbracht werden sollen – etwa die Modernisierung und Erweiterung der Fernwärmeversorgung, die bis 2020 mit zusammen 70 Millionen Euro veranschlagt wird und bei der die Stadtwerke als ein Hauptakteur genannt werden. Ebenso rechnet die Stadt mit thermischer und energetischer Gebäudesanierung, für die 70 Millionen Euro – unter anderem von der kommunalen Pro Potsdam – ausgegeben werden sollen. Als eigener Beitrag wird die energetische Sanierung von Kitas und Schulen für insgesamt 6,2 Millionen Euro bis 2020 angeführt.

Für einen Potsdamer Klimapreis will die Stadt rund 15 000 Euro pro Jahr ausgeben, weitere 15 000 Euro sollen etwa aus Fördertöpfen kommen. Den Löwenanteil der Investitionen in den Klimaschutz erhofft sich die Stadt im Bereich Photovoltaik und Solarthermie auf Dächern: Bis zu 153 Millionen Euro könnten hier in den kommenden neun Jahren investiert werden, heißt es in dem Konzept. Die Stadt will dieses Ziel mit der schon existierenden Solar-Website „Sun Area“ unterstützen, auf der beispielsweise private Bauherren sich anzeigen lassen können, ob auf ihrem Dach eine Solaranlage finanziell Sinn macht oder nicht.

Insgesamt 50 solcher Maßnahmen werden in dem Konzept näher erläutert – auch eher symbolische Aktionen wie eine „Grüne Schlössernacht“. Dabei sollen Gäste „einen freiwilligen Aufpreis“ zahlen, um CO2-Emissionen, „die durch den Besuch verursacht werden“, zu vermeiden oder zu neutralisieren. Der Schlössernacht-Veranstalter soll im Gegenzug Ökostrom beziehen, effiziente Technik nutzen, die kostenlose Nutzung von Bussen und Bahnen in das Ticket integrieren und „biologisches Catering“ anbieten.

Allerdings: Keine dieser Ideen ist schon spruchreif. Das Leitbild und die dazugehörigen Maßnahmen würden künftig den „Orientierungsrahmen“ für die Klimaschutzpolitik in Potsdam bilden, heißt es im Antragstext. Damit müssten konkrete Entscheidungen „mit gesonderten Beschlussvorlagen“ vorbereitet werden – die laut Rathaus unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Auch bei den angenommenen weiteren Investitionskosten von 342 Millionen Euro gibt es laut Stadtverwaltung „eine gewisse Unsicherheit“.

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