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Landeshauptstadt: 900 Darmkrebstote Vorsorgeuntersuchungen werden zu wenig genutzt

An Darmkrebs erkranken jährlich 1800 Brandenburger. Etwa 900 – also die Hälfte – sterben daran.

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An Darmkrebs erkranken jährlich 1800 Brandenburger. Etwa 900 – also die Hälfte – sterben daran. Darüber informierte der stellvertretende Vorsitzende der Brandenburgischen Krebsgesellschaft, Frank Rothmann. Diese hohe Sterblichkeitsrate könnte wesentlich gesenkt werden, wenn die Vorsorgeuntersuchungen stärker genutzt würden, erklärte der am Bergmann-Klinikum tätige Onkologe zum Auftakt des „Darmkrebstages“, der am Sonnabend am Neuen Markt veranstaltet wurde.

Besonders in Potsdam beständen dafür beste Möglichkeiten, hob Rothmann hervor und nannte die von den Krankenkassen finanzierten Angebote zur Koloskopie (Darmspiegelung) oder zur Blutuntersuchungen auf Tumore. Allerdings erklärten Besucher des Darmkrebstages gegenüber PNN, dass sie von ihren Hausärzten erst auf Aufforderung über diese Möglichkeiten informiert worden seien. In Potsdam wird zu Aktionstagen eine Hotline geschaltet, über die Informationen abgerufen werden können, außerdem gibt es in der Charlottenstraße (gegenüber der Französischen Kirche) eine Beratungsstelle. In Schulen läuft eine Aktion, die unter dem Titel „Fünf am Tag“ eine krebsvorbeugende Ernährung propagiert.

In Vorträgen stellten die Chirurgin Christiane Laun, St. Josefs-Krankenhaus, die Strahlentherapeutin Karin Koch und für die medikamentöse Behandlung Georg Maschmeyer, beide vom Bergmann-Klinikum, modernste Behandlungsmethoden vor.

Der Krebstag bot aber nicht nur eine Fülle von Infoständen, Vorträgen und individuellen Beratungen, sondern näherte sich dem ernsten Thema auch auf unterhaltsame Weise. So präsentierte und signierte die Fernsehmoderatorin Ramona Leiß („Quivive“ im rbb und ARD-Ratgeber „Gesundheit“) einen neuen Patientenratgeber und das „Vorsorgtheater“ machte die Krankheit zum Gegenstand eines Sketches „Alarm im Darm“. Im Hof wartete ein mannshohes, acht Meter langes begehbares Darmmodell auf unerschrockene Besucher, die überdimensionierte Schleimhautpolypen, wie Hutpilze geformte gutartige Adenome und Tumore aus der Nähe betrachten wollten.

Mit einem besonderen Trumpf wartete die Wolfsburger Ernährungsberaterin Elsbeth Gutzmann auf: Sie hat für Ihre Reihe „Bon Appétit“, in der Meisterköche Ernährungstipps für Krebskranke geben, nun auch den Potsdamer Alexander Dressel gewonnen. Der Chefkoch des Bayrischen Hauses stellte sich am Sonnabend in der Gewölbehalle des Kutschstalls selbst an den Herd. Zu den von ihm empfohlenen Gerichten, die vom Publikum probiert werden konnten, zählen beispielsweise Doradentranchen mit Blattspinat und Fergola Sarda (geröstetem Hartweizen, man kann aber auch Perlgraupen oder Risotto nehmen) oder als Süßspeise eine Quittenkaltschale mit Jasminreispudding. E. Hoh

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