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Auf dem Dach der Welt. Potsdamer Klimaforscher der Universität hatten im Himalaya ihr Forschungscamp aufgeschlagen.

© Franziska Hanf/Uni Potsdam

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Zum zweiten Potsdamer Tag der Wissenschaften präsentieren sich 25 Einrichtungen des Landes

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Die Fahrt geht durch die südlichsten Hügelketten des Himalayas. Aufgewirbelter Staub erschwert die Sicht. Dann beginnt es zu regnen. Die Tropfen platschen auf das Dach des Autos, verwandeln die Straße in eine matschige Piste. Und dann platzt auch noch ein Autoreifen. Was sich wie ein abenteuerlicher Safaritripp anhört, hat sich auf einer wissenschaftlichen Reise von 15 Forschern zugetragen. Im vergangenen Jahr hatten sich Nachwuchsforscher der Universität Potsdam auf eine Exkursion in den Himalaya begeben. Ziel ihrer Untersuchungen war es, mehr über die Klimaentwicklung der Erde zu erfahren. Doch neben Boden- und Sedimentproben mussten sich die Forscher auch alltäglichen Problemen, wie Starkregen, herabstürzendem Geröll und Autopannen auf provisorischen Straßen stellen.

Was die Nachwuchsforscher noch erlebt haben, kann man sich am Samstag, 14. Juni, an der Universität Potsdam anschauen. Forschungsergebnisse, Eindrücke, Geschichten und Erfolge aus dem vergangenen Jahr werden an der Universität am Potsdamer Tag der Wissenschaften für alle Interessierten vorgestellt. Der Wissenschaftstag findet auf dem Campus am Neuen Palais statt. Unter dem Motto „Forschen – Entdecken – Mitmachen“ stellen sich insgesamt 25 Forschungseinrichtungen aus Potsdam und der Region mit Vorträgen, Workshops und Führungen vor – bei freiem Eintritt. Ein eigenes Erdbeben erzeugen, in der virtuellen Welt eines 180-Grad-Kinos stehen und fleischfressende Pflanzen füttern – das ist am zweiten öffentlich finanzierten Wissenschaftstag alles möglich. Anders als im vergangenen Jahr gibt es diesmal nur einen Standort. 2013 wurde das Pilotprojekt an mehreren Orten in Potsdam getestet. „Wir waren einfach zu ambitioniert“, sagte Birgit Mangelsdorf, Pressesprecherin der Universität. Das Angebot an Forschungseinrichtungen und Standorten in der Stadt ist mittlerweile so groß und vielfältig, dass man sich besser konzentriere. 2013 fand der Wissenschaftstag auf dem Campus in Golm, am Neuen Palais, an der Fachhochschule in der Pappelallee und am Neuen Markt statt. Auch in diesem Jahr werden Tausende Besucher zu der Veranstaltung erwartet. Von der Arbeit als Geologe im Himalaya, dem täglichen Leben einer Polarforscherin in der Arktis bis zum Spektroskopbau aus einer Keksverpackung und einer CD ist in dem breit angelegten Programm sehr viel über die Arbeit der Forscher zu erfahren. „Der Potsdamer Tag der Wissenschaften entwickelt sich zu einer Leistungsschau des Forschungsstandorts Brandenburg in der Landeshauptstadt, der die Zukunftsfähigkeit des Landes sichern hilft“, so Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD).

In verschiedenen Stationen bieten Forschungseinrichtungen Informationen zu Bildung, Klima, Gesundheit bis hin zu Philosophie an. Neben Fraunhofer- und Max-Planck-Instituten, dem Hasso Plattner Institut der Ernährungs-, Geo- und Agrarforschern und vielen weitern Naturwissenschaften sind auch das Deutsche Kulturforum östliches Europa und das Moses Mendelssohn Zentrum vertreten. Jede Alters- und Interessengruppe soll erreicht werden. „Unser Angebot ist besonders für Familien mit Kindern attraktiv“, so Uni-Sprecherin Mangelsdorf. Schon beim ersten Wissenschaftstag habe es viel positive Resonanz gegeben, gerade auch für das Angebot für Kinder. Die können mit Kescher, Lupe und Fernglas auf Pflanzen- und Tiersafari gehen. Neben Familien will man in diesem Jahr verstärkt auch Abiturienten erreichen, um bei ihnen das Interesse für die verschiedenen Studienmöglichkeiten im Land zu wecken.

„Wir wollen zeigen, dass Wissenschaft nicht aus trockenen Vorlesungen und chemischen Ketten besteht, sondern richtig spannend sein kann“, so Mangelsdorf. Mit diesem „Abenteuer Forschung“ solle die Wissenschaft wieder mehr in den Fokus gerückt werden. „In den letzten Jahren hat sich Potsdam zu einer Wissenschaftsstadt entwickelt. Potsdam ist eine der Städte mit der höchsten Dichte an wissenschaftlichen Einrichtungen.“

Neben der Gastgeberuniversität werden zum Wissenschaftstag auch die Potsdamer Fachhochschule und Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) vertreten sein. Auch Hochschulen aus der Umgebung sind dabei: Die BTU Cottbus-Senftenberg erklärt die Entstehung von Landschaften, am Stand der TH Wildau kann man einen 3D-Drucker ausprobieren und die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde lässt Interessenten eine Runde auf dem Holz-E-Bike drehen, einem sehr ökologischen Fahrrad.

Elisabeth Kropp

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