ATLAS: Abgeschottet
ATLAS Günter Schenke über Kaiserbahnhof und Öffentlichkeit Als gestern der Kaiserbahnhof am Wildpark offiziell als Führungsakademie der Deutschen Bahn eröffnet wurde, war ein Wort des Bahn-Konzerns zur Teilhabe der Öffentlichkeit an dem rekonstruierten Bauwerk erwartet worden. Doch dieses Wort blieb in den Reden aus.
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ATLAS Günter Schenke über Kaiserbahnhof und Öffentlichkeit Als gestern der Kaiserbahnhof am Wildpark offiziell als Führungsakademie der Deutschen Bahn eröffnet wurde, war ein Wort des Bahn-Konzerns zur Teilhabe der Öffentlichkeit an dem rekonstruierten Bauwerk erwartet worden. Doch dieses Wort blieb in den Reden aus. Auf Nachfrage erklärte der Konzernsprecher: „Wir arbeiten daran.“ Es kann doch nicht so schwer sein, einen Modus zu finden, um das öffentliche Interesse an dem Baudenkmal zu befriedigen und Führungen anzubieten. Aus Anlass der Eröffnung der Führungsakademie der Deutschen Bahn wäre ein Tag der offenen Tür, der früher schon einmal in Aussicht gestellt war, angebracht gewesen. Gewiss, der Bau, den die Bahn äußerlich eindrucksvoll wieder hergestellt hat, ist kein öffentliches Gebäude. Doch ohne die Öffentlichkeit und ohne das Wirken engagierter Denkmalpfleger und interessierter Potsdamer Bürgerinnen und Bürger in den siebziger und achtziger Jahren wäre das Bauwerk längst verschwunden. Aufgrund dieser Initiativen kam der schon verfallende Kaiserbahnhof 1977auf die Denkmalliste des damaligen Bezirkes Potsdam. Damit hat sich die Öffentlichkeit ein Recht erworben, das Bahn-Bauwerk gelegentlich zu besichtigen. Die Bahn AG sollte dem schnellstens Rechnung tragen.
Günter Schenke
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