zum Hauptinhalt

ATLAS: Abgesichert?

Henri Kramer über mögliche Verbote von Flatrate-Partys in Potsdam

Stand:

Elona Müller kann sich sicher sein, dass sie für mindestens einen ihrer aktuellen Vorschläge viel Zustimmung bekommt. Die Sozialbeigeordnete will gegen so genannte Flatrate-Partys vorgehen. In Potsdam gibt es für solche Sauf-Feste einen Platz, in dem gegen eine einmalige Gebühr theoretisch unbegrenzt viel Alkohol ausgeschenkt wird: Die Art Speicher-Diskothek in Potsdam-West. Dort lässt sich als Frau für zehn und Mann für 15 Euro jeder Samstag damit verbringen, so lange hochprozentige Cocktails zu schlürfen, bis der Spaß aufhört. Denn neben den langfristigen Folgen von Alkoholkonsum sind gerade kurzfristige Sauf-Exzesse gefährlich: Sie erhöhen bei manchen die Aggressivität, verursachen Sturzrisiken, lassen den Körper im schlimmsten Fall kollabieren. Das lässt sich auch in anderen Diskos feststellen, freilich. Doch bei Flatrate-Partys ist Saufen das Programm, geht es auch darum, dass ausgegebene Geld wieder „herein zu trinken“. Dieser Zusammenhang ist einfach, deswegen dürften gerade Eltern von Pubertierenden das Vorgehen von Elona Müller unterstützen. Allerdings ist zu hoffen, dass sich hinter der Ankündigung auch ein rechtlich abgesichertes Fundament befindet: Denn gescheitere Verbote können einen Club für Jugendliche erst recht attraktiv machen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })