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Das Museums-Gitter sollte eigentlich 2017 abgerissen werden.

© A. Klaer

Potsdam Museum müsste vorübergehend schließen: Abriss des umstrittenen Treppengitters kommt teuer

Das Gitter, das das Treppenhaus des Potsdam Museums seit der Eröffnung ziert, muss weg. Das Haus müsste für den Abriss geschlossen werden - mindestens zwei Monate lang. Und teuer wird der Abriss auch noch.

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Potsdam - Für den Abriss des umstrittenen Gitters am Treppenhaus des Potsdam Museums müsste die Einrichtung im Alten Rathaus über einen längeren Zeitraum von mindestens zwei Monaten geschlossen werden. Das bestätigte Stadtsprecherin Christine Weber den PNN auf Anfrage: „Dies ist notwendig, da das gesamte Treppenhaus betroffen ist, die Baufreiheit geschaffen werden muss und die Arbeiten mit einer starken Lärm- und Schmutzbelästigung verbunden sind.“

Doch selbst nach Einschätzung des Hauses – das zusammen mit seinem Förderverein das Gitter mehrfach kritisiert hatte – sei eine längere Schließung für die Etablierung des städtischen Museums problematisch, sagte Weber. Insofern könnte der Rückbau erst für die zweite Jahreshälfte 2017 eingeplant werden – das wäre einige Monate nach der Eröffnung des Plattner-Kunstmuseums, das im Palast Barberini an der Alten Fahrt entstehen soll und vermutlich etliche Besucher nach Potsdam locken wird.

Gitter verwehre bewusst den Blick auf das Landtagsschloss

Zugleich stellt Weber die geplante Finanzierung des Rückbaus vor. Demnach solle der Kommunale Immobilienservice (Kis) in Vorkasse gehen und die Kosten im Rahmen der Mietzahlung über einen längeren Zeitraum auf das Museum umgelegt werden. „Bisherige Vorstellungen gehen davon aus, dass für die Bauarbeiten mindestens 50.000 Euro anzusetzen sind.“ Mit möglichen Forderungen vonseiten der Fördermittelgeber und des Architekten könne gerechnet werden, sodass auch eine Summe in Höhe von bis zu 100.000 Euro möglich sei. Zuletzt hatte Kulturdezernentin Iris Jana Magdowski (CDU) vor den Stadtverordneten bereits für die finanzielle Unterstützung des Vorhabens durch Spender geworben.

Das Gitter, das das Treppenhaus seit der Eröffnung des Museums im September 2012 ziert, war scharf kritisiert worden – es verwehre bewusst den Blick auf das Landtagsschloss, so ein Argument. Der Kis als Bauherr der Umbaumaßnahmen hatte hingegen stets auf das Urheberrecht des zuständigen Architekten verwiesen. Auf Antrag der Grünen hatten die Stadtverordneten schließlich vor einem Jahr den Rückbau verfügt.


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PNN-Autor Henri Kramer fordert in seinem Kommentar: Kein einziger Cent aus dem Stadthaushalt soll für den Gitter-Abriss ausgegeben werden >>

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