Landeshauptstadt: Abrisspläne für Bornimer Bürgerhaus wohl vom Tisch
Bornim - Vielleicht hat die Stadtverwaltung umsonst für viel Aufregung im Ortsteil Bornim gesorgt: Das dortige Bürgerhaus in der Potsdamer Straße 90 muss möglicherweise nun doch nicht abgerissen werden, um an dieser Stelle eine neue Schule zu errichten. Wie Stadtsprecher Jan Brunzlow am Montag den PNN auf Anfrage bestätigte, werde derzeit geprüft, ob auch neben dem Treffpunkt der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eine neue Schule entstehen kann – ohne dass ein Abrissbagger anrücken müsste.
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Bornim - Vielleicht hat die Stadtverwaltung umsonst für viel Aufregung im Ortsteil Bornim gesorgt: Das dortige Bürgerhaus in der Potsdamer Straße 90 muss möglicherweise nun doch nicht abgerissen werden, um an dieser Stelle eine neue Schule zu errichten. Wie Stadtsprecher Jan Brunzlow am Montag den PNN auf Anfrage bestätigte, werde derzeit geprüft, ob auch neben dem Treffpunkt der Arbeiterwohlfahrt (Awo) eine neue Schule entstehen kann – ohne dass ein Abrissbagger anrücken müsste.
Die Abrisspläne waren Ende Oktober bekannt geworden, als Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) kurzfristig das nötige 160 Millionen Euro schwere Paket für Schulneubauten und -erweiterungen in Potsdam vorstellte. Der Termin entwickelte sich zum Kommunikationsdesaster: Denn vor der eilig angesetzten Pressekonferenz hatten es Rathausmitarbeiter versäumt, betroffene Einrichtungen über die weitreichenden Pläne zu informieren – unter anderem die Awo. Jakobs hatte damals erklärt, das Bürgerhaus solle abgerissen und bis 2017 durch einen Neubau für eine zweizügige Grundschule ersetzt werden. Das Areal sei schon längere Zeit als möglicher Schulstandort vorgehalten worden – daher habe die Awo stets auch nur Ein-Jahres-Verträge erhalten, so Jakobs.
Die Pläne hatten laut dem Bornimer Stadtverordneten Klaus Rietz (CDU/ANW) in dem Vorort für Entsetzen gesorgt. Die Stadt fördert das Bürgerhaus mit rund 30 000 Euro im Jahr, an sieben Tagen in der Woche hat es geöffnet. Unter anderem finden Seniorennachmittage und diverse Kurse statt, ebenso nutzen mehrere Vereine die Sporthalle des Hauses für Trainingsstunden. Am Montag sagte Stadtsprecher Brunzlow nun, es werde ein Neubau auf der freien Fläche neben dem Bürgerhaus geprüft. Allerdings müsste sich die Stadt dabei an die Raum-Bedarfsempfehlungen des Bildungsministeriums halten – also an Festlegungen für die Größe von Schulhäusern, Turnhallen, Sport- und Spielflächen. „Jetzt wird untersucht, ob und wenn ja wie ein Neubau auf der Fläche erfolgen kann, ohne dass abgerissen werden muss.“ Das Bürgerhaus selbst, das einst auch als Schule diente, entspreche nicht mehr den aktuellen Anforderungen an eine Bildungseinrichtung, so Brunzlow weiter.
Die neuerliche Wendung in der Angelegenheit wollte Awo-Chefin Angela Basekow am Montag nicht weiter kommentieren: „Aber das Ganze geht jetzt in die richtige Richtung“, sagte sie lediglich. Schon nach Bekanntwerden der Abrisspläne hatte Basekow erklärt, sie gehe davon aus, dass ein Irrtum vorliege. Stadtpolitiker Rietz warf der Stadtverwaltung vor, bei der Suche nach einem Schulstandort für Bornim sei offensichtlich schlecht recherchiert zu haben. Stadtsprecher Brunzlow wies das zurück. Rietz erklärte weiter, die Schule und das Bürgerhaus sollten nicht nur nebeneinander stehen, sondern konzeptionell zusammengehören. „Ein solches Beispiel gibt es in Potsdam bereits mit der Stadtteilschule Drewitz“, sagte er. Henri Kramer
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