zum Hauptinhalt
Bereits am 23. Mai musste die Polizei nach einem Brand im Staudenhof ermitteln.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Wohnblock vor Abriss: Im Potsdamer Staudenhof hat es erneut gebrannt

Die Polizei ermittelt wegen einer weiteren Brandstiftung. Ein Sicherheitsmann erlitt eine Rauchgasvergiftung.

Im vor dem Abriss stehenden Wohnblock Staudenhof am Alten Markt in Potsdam hat es erneut gebrannt. Das meldete die Polizei am Freitag. Demnach wurde am Donnerstag gegen 23 Uhr Alarm geschlagen. In dem inzwischen weitgehend unbewohnten Gebäude seien in einem Treppenhaus gelagerte Möbel in Brand geraten, konkret eine Couch samt Matratze. Das habe ein Wachmann vor Ort noch löschen wollen, dieser zog sich dabei laut Polizei eine Rauchgasvergiftung zu und musste ins Krankenhaus.

Die Feuerwehr löschte schließlich das Feuer. Am heutigen Freitag sollen Kriminaltechniker den Brandort untersuchen. Ermittelt wird wegen schwerer Brandstiftung. Schon in der Nacht zum 23. Mai hatte es gebrannt, damals war diverser Sperrmüll in Flammen aufgegangen. Allerdings hatte es damals keine Verletzten gegeben, mehr als 20 Personen hatten aber das Haus verlassen müssen. In dem Fall gehe man nach Abschluss der Tatortarbeit von einer vorsätzlichen Brandstiftung auf, teilte ein Polizeisprecher auf PNN-Anfrage mit. Verdächtige wurden noch nicht ermittelt.

Über den Staudenhof mit seinen rund 180 Wohnungen wird seit Monaten debattiert. Er dient unter anderem als Flüchtlingsunterkunft. Ab Sommer soll der Wohnblock abgerissen werden. Bis 2029 soll ein Ersatzbau mit Sozialwohnungen errichtet werden. Dieser Neubau wird laut Rathaus mehr Wohnraum für Haushalte mit niedrigem Einkommen bieten und bessere energetische Standards aufweisen, barrierefrei sein und eine deutlich längere Restnutzungsdauer als ein saniertes Bestandsgebäude haben.

Für dieses umstrittene Unterfangen hat sich schon mehrfach eine Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung gefunden. Selbst eine befristete Weiternutzung als Flüchtlingsunterkunft hatte die Stadt abgelehnt, unter anderem mit Verweis auf offene Brandschutzfragen. Heftige Kritik gibt es von Klimaschützern, Flüchtlingsinitiativen und aus der linken Szene der Stadt.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false