Landeshauptstadt: Abschied von den roten Klappsesseln
Party im Treffpunkt Freizeit voller Erfolg / 500 Gäste amüsierten sich bei Musik und Theater
Stand:
Party im Treffpunkt Freizeit voller Erfolg / 500 Gäste amüsierten sich bei Musik und Theater Von Kay Grimmer Innenstadt. „Es wird Zeit, dass hier was passiert.“ Der Herr des Theatersaals im Treffpunkt Freizeit schaute trotzdem mit einem weinenden Auge auf den ziemlich leer geräumten Raum im ehemaligen Pionierhaus. Michael Zillmann, Veranstaltungstechniker, war verantwortlich für die letzte große Sause am vergangenen Sonnabend im alten Theater-Ambiente. Es sollte nicht nur eine Abschiedsparty werden, Michael Zillmann erklärte die Veranstaltung auch zu einem Versuchsballon. „Wenn genug Zuschauer kommen, können wir uns vorstellen, später ähnliche Partys – den sanierten Räumen angepasst – zu veranstalten.“ Die roten, durch diverse Pioniergenerationen abgewetzten Klappsessel waren abmontiert, nur ein paar wurden schief und schräg extra für die letzte Party noch einmal angeschraubt. Mehrere Bands, nicht nur aus dem Dunstkreis des Treffpunkts Freizeit kamen, um „Abschiedsständchen“ zu spielen. Das Kindermusiktheater und die „Buntspechte“ präsentierten kleine Performances, die „Kulturcamper“ zeigten Artistisches. Selbst kleinste Räume wie die Besenkammer wurden mit Requisiten ausgestaltet und gaben Blicke in die hintersten Ecken preis. Ein Abschied auf Zeit ist es für Gäste und Nutzer. Im März 2004, so Zillmann, soll die Sanierung starten. Das schräge Parkett wird ausgeglichen, die große Bühne mit den Kulissenaufbauten weicht einem variablen, fahrbaren Modell, die 50er-Jahre-Flair versprühenden roten Klappsitze verschwinden, eine moderne, lose Bestuhlung zieht ein. Ein Abschied für immer von den roten Klappsesseln. „Für richtige Theaterabende wird es schwieriger“, meint Zillmann, doch die Bandbreite für andere Veranstaltungen im größten Raum des Gebäudes wachse. Richtig betrüblich jedoch findet er die Verringerung des Platzangebots. Nur noch etwa 240 Sitze sind geplant, bisher fanden 400 Zuschauer Platz. „Das war eine ideale Größe.“ Zur Abschiedsparty war jedenfalls gab es Raum genug für die mehr als 500 Gäste. Nicht nur der knapp 400 Quadratmeter große Saal war freigegeben, auch der Seitentrakt bot mit dunklem Chill-Out-Raum und „Bade-Lounge“ Platz zum Ausruhen und Austoben. In diesem Gebäudebereich soll sich nach der Sanierung nur noch ein großer Ballettsaal und ein neuer Sanitärtrakt befinden. Die derzeit am Foyer befindlichen Toiletten werden abgerissen, der heutige Ballettsaal wird dem hinteren Bühnenbereich zugeordnet. Außerdem wird nach der Sanierung der gastronomische Bereich im Foyer größer und offener sein. Bis zur Wiedereröffnung im Jahr 2005 müssen nun diverse Vereine und Gruppen Ausweichquartiere zu beziehen. Die „Buntspechte“ werden ihre neue Heimat auf Zeit im Potsdamer Kabarett Obelisk finden, „KreaThea“ werde wohl ins Bürgerhaus am Schlaatz ziehen, so Michael Zillmann. Andere Gruppen und Vereine wie die Cheerleader oder die Salsa-Gruppe bekommen Trainingsräume im schon sanierten Mitteltrakt des Treffpunkts Freizeit.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: