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ATLAS: Absurd

Verstehen muss man das nicht: Die Entwicklung des Potsdamer Boom-Stadtteils Bornstedter Feld soll um fünf Jahre verzögert werden – statt 2015 soll das Gebiet erst 2020 vollständig bebaut sein. Sich Zeit zu nehmen, werde sich auszahlen, argumentiert der mit der Vermarktung beauftragte Entwicklungsträger und wirbt beim Rathaus für die Entwicklungs-Bremse.

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Verstehen muss man das nicht: Die Entwicklung des Potsdamer Boom-Stadtteils Bornstedter Feld soll um fünf Jahre verzögert werden – statt 2015 soll das Gebiet erst 2020 vollständig bebaut sein. Sich Zeit zu nehmen, werde sich auszahlen, argumentiert der mit der Vermarktung beauftragte Entwicklungsträger und wirbt beim Rathaus für die Entwicklungs-Bremse. Angesichts des seit Jahren angespannten Wohnungsmarktes in der Landeshauptstadt ein geradezu absurder Vorschlag. Die Potsdamer Mieten reißen immer neue Rekorde, gleichzeitig müssten bekanntlich laut Rathaus-Rechnung noch bis 2020 jährlich mindestens 1000 neue Wohnungen entstehen, um den Bedarf zu decken – beim Bornstedter Feld geht es jetzt noch um insgesamt gerade mal rund 2300 neue Wohnungen. Dass es vor diesem Hintergrund zu einem Einbruch bei den Grundstückspreisen und ausbleibendem Interesse von Investoren kommen könnte, scheint wenig plausibel. Eine eingesparte Kita ist erst recht kein Argument: Wenn die Landeshauptstadt für junge Familien nicht attraktiv bleibt, fällt ihr das langfristig auf die Füße. Sollte die Stadt im Bornstedter Feld auf die Bremse treten, muss sie sich vorwerfen lassen, das Wohnungsproblem mit künstlicher Verknappung noch zu verschärfen.

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