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Landeshauptstadt: Acht Verletzte nach Unfall bei Autokorso Polizei und ADAC appellieren an Vernunft

Babelsberg - Auf den Jubel folgte offenbar der Leichtsinn: Bei einem Autokorso nach dem WM-Sieg der deutschen Mannschaft gegen England sind in Potsdam acht Menschen leicht verletzt worden. Wahrscheinliche Unfallursache: Trunkenheit am Steuer.

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Babelsberg - Auf den Jubel folgte offenbar der Leichtsinn: Bei einem Autokorso nach dem WM-Sieg der deutschen Mannschaft gegen England sind in Potsdam acht Menschen leicht verletzt worden. Wahrscheinliche Unfallursache: Trunkenheit am Steuer. Wie die Polizei gestern mitteilte, ereignete sich der Unfall kurz nach 20 Uhr auf der Großbeerenstraße, fast an der Stadtgrenze. Laut Zeugen sollen dabei 15 Autos hintereinander unterwegs gewesen sein. In Höhe der Haltestelle Jagdhausstraße habe der erste Wagen gebremst und gewendet, seinem Beispiel seien auch die nächsten Autos gefolgt. Jedoch habe ein Opel fast am Ende der Schlange nicht rechtzeitig gebremst – nach dem Aufprall schob der Wagen mehrere andere Fahrzeuge aufeinander. Die leicht verletzten Personen sind laut Polizei zwischen 18 und 21 Jahre alt, der Unfallfahrer ist 28. Zur Unfallzeit hat er sich beim Alkoholtest auf 1,86 Promille gepustet.

Für den Unfallverursacher könnte der Freudentaumel teuer werden. „Seine Haftpflichtversicherung wird zwar für alle Schäden und die medizinische Behandlung der Verletzten aufkommen, kann ihn aber wegen grober Fahrlässigkeit mit bis zu 5000 Euro mit zur Kasse bitten“, sagte gestern Katrin Rüter de Escobar vom Gesamtverband der Deutschen Versicherer den PNN.

Auch für andere Fans in ganz Deutschland endeten die Fahrten im Autokorso am Sonntag im Krankenhaus. Um so mehr bittet Carsten Zorger vom ADAC Berlin- Brandenburg die Fußballfans „bei allem Verständnis“ um Zurückhaltung. „Die Grundlage ist immer die Straßenverkehrsordnung“, sagte Zorger den PNN. Häufig drücke die Polizei zwar die Augen zu, wenn begeisterte Fans sich aus den Autofenstern lehnen oder stehend durch das Schiebedach jubeln. Allerdings nur bei Schrittgeschwindigkeit oder wenn das Fahrzeug stehe, warnt Zorger. In solchen Situationen befindet sich die Polizei in einem Dilemma. „Wenn wir zu restriktiv vorgehen, kann die Freude schnell in Aggression umschlagen“, sagte eine Sprecherin des Potsdamer Polizeipräsidiums. So würde das Geschehen „toleriert“, außer es drohten „größere Beeinträchtigungen“, so die Sprecherin. Allerdings könnten Polizisten „auch nicht an jeder Straße stehen und kontrollieren“. HK/mat

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