zum Hauptinhalt

Landeshauptstadt: Ackern für Burundi

„Aktion Tagwerk“ sammelt Geld für Grundschule

Stand:

„Aktion Tagwerk“ sammelt Geld für Grundschule Tagelöhner, buchstäblich. Allerdings in ungewöhnlicher Umgebung und Aufmachung. Was dem Begriff nach mit Knochenarbeit leistenden, heruntergekommenen Hungerleidern in miserablen Arbeitsverhältnissen in Verbindung gebracht wird, will nicht so ganz passen zum Anblick von Marie-Isabell Sternberger und Henriette Gortel: Adrett gekleidet schieben beide am Dienstag ein Wägelchen durch die Korridore der Staatskanzlei, hier Akten ausgebend, dort Post zuteilend. Für einen Tag sind die Absolventinnen der Berufsfachhochschule Hermannswerder Angestellte im Brandenburger Regierungssitz – acht Stunden à 10 Euro. Netto und bar auf die Hand. Der Arbeitsvertrag der Beiden kam im Rahmen der „Aktion Tagwerk“ zustande, an der brandenburgweit 117 Schulen teilnahmen. Rund 8000 Schüler hatten sich im Vorfeld um eine eintägige Anstellung in verschiedenen Berufszweigen bemüht und arbeiteten einen kompletten Arbeitstag für einen guten Zweck: Das so verdiente Geld kommt der „Foundation Stamm“ im afrikanischen Burundi zugute, die damit den Bau einer Grundschule unterstützt. Schüler, die altersbedingt noch nicht arbeiten dürfen, zeigten sich auf andere Weise solidarisch: Mit „Go for Burundi“-Märschen, bei denen Sponsoren Geld für jeden zurückgelegten Kilometer zahlten oder mit gemeinnützigen Aktionen wie dem Säubern von Waldteilen, das von der zuständigen Stadtverwaltung mit klingender Münze entgolten wird. rbb-Intendantin Dagmar Reim, neben Bildungsminister Steffen Reiche Schirmherrin der Aktion, urteilt über das Projekt: „Die ,Aktion Tagwerk“ ist weit mehr als eine symbolische Geste. Sie fordert persönlichen Einsatz und führt zu konkreten Ergebnissen in einem der ärmsten Länder Welt.“ Insgesamt hätten sich über 8000 Schüler an der Aktion beteiligt. Und wie sind jetzt Marie-Isabell Sternberger und Henriette Gortel in die Staatskanzlei gekommen? „Das war ganz einfach: Erst zum Pförtner, dann ins Büro und nachgefragt“, gibt Gortel Auskunft. Die Arbeit hier „ist mal etwas anderes“, so Sternberger. Und selbst Matthias Platzeck lernt an diesem Tag noch etwas Neues: Als die beiden Tagelöhnerinnen den Postwagen extra für den Fototermin in das Zimmer des Ministerpräsidenten schieben, gesteht dieser lachend: „Den habe ich hier noch nie gesehen.“ mo

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })