Landeshauptstadt: Afrika am Brandenburger Tor
Beim ersten Deutschen Entwicklungstag stellen sich Initiativen aus der Entwicklungshilfe vor
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Premiere in Potsdam: Vor dem Brandenburger Tor wird am Samstag von 10 bis 18 Uhr zum ersten Mal der Deutsche Entwicklungstag gefeiert. Die Veranstaltung wird parallel in 15 weiteren Städten stattfinden. Unter dem Motto „Dein Engagement. Unsere Zukunft“ soll die Arbeit vieler Engagierter in der Entwicklungshilfe vorgestellt werden. Veranstaltet wird der Entwicklungstag im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Da der 25. Mai auch der 50. Jahrestag der Gründung der Afrikanischen Union und der Internationale Afrikatag ist, ist dieser Kontinent der thematische Schwerpunkt des ersten Entwicklungstages. In Berlin wird dazu auch der ehemalige US-amerikanische Präsident Bill Clinton erwartet.
In Potsdam werden sich auf einer Bühne und an mehreren Ständen Vereine, Initiativen und Gruppen aus ganz Brandenburg vorstellen, die sich kommunal, national oder international engagieren. Mit der Feier soll die Vielfalt des bürgerschaftlichen und kommunalen Engagements in der Entwicklungszusammenarbeit gezeigt werden, hieß es. Bürger, die beispielsweise schon lange auf der Suche nach einer Möglichkeit sind, sich zu engagieren, jedoch nicht genau wissen, wie und wo, können beim Entwicklungstag Kontakte knüpfen.
Zahlreiche Aktionen sollen dazu einladen, sich ein Bild zum Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit zu machen und sich in der Region selbst aktiv einzubringen. Dazu gehört auch die Potsdamer Jugend des Naturschutzverbandes BUND. Sie präsentieren am Samstag einen Stand zum sogenannten Kreativrecycling. „Wir zeigen, wie man aus vermeintlichem Abfall etwas Nützliches basteln kann“, erklärt Anne Große, BUND-Bildungsreferentin. Das sei ein guter Einstieg in das Thema Abfallvermeidung, so Große. In vielen Ländern der Dritten Welt werde Abfall – beispielsweise Elektroschrott – aus Europa illegal deponiert. Freigesetzte Giftstoffe verseuchten das Trinkwasser. Zweimal bietet die BUND-Jugend an diesem Tag um 12 und um 14 Uhr ihre konsumkritischen Stadtführungen an. „Damit wollen wir zeigen, welche Auswirkungen Konsumverhalten auf die sozialen und ökologischen Bedingungen in der Dritten Welt haben kann“, so Große.
Ebenfalls beim Entwicklungstag dabei ist die Potsdamerin Koko N´Diabi Affo-Tenin. Vor 13 Jahren hat sie den Verein „Bildung für Balanka“ gegründet und versucht damit, die Bildung in ihrem Heimatdorf in Togo zu verbessern. Sie arbeitet als langjährige Bildungsreferentin beim Entwicklungspolitischen Informationszentrum in Berlin und bei der Gesellschaft für Solidarische Entwicklung e.V. in Berlin und in Brandenburg sowie bei der RAA – der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Demokratie – in Potsdam. Alle zwei Jahre fliegt sie nach Togo. Das jüngste Projekt, das sie dort mithilfe von Spenden realisieren konnte, war der Bau einer Oberschule in Balanka. In dem Dorf in dem westafrikanischen Land hatte es bis dahin keine weiterführende Schule gegeben. Nach der 6. Klasse hätten die Kinder in eine entfernte Stadt fahren müssen. Für die meisten Eltern war das zu teuer. „Heute lernen dort 2 400 Schüler“, erzählt Affo-Tenin. mar
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