Landeshauptstadt: Aktiv leben heute und morgen
Großer Auftakt der Seniorenwoche gestern im Stern-Center
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Am Stern – Brigitte Reinisch fiel gestern früh im Stern-Center ein Stein vom Herzen. Die 72-Jährige war maßgeblich an der Vorbereitung des Seniorentages mit 47 Informationsständen in Potsdams größtem Einkaufszentrum beteiligt und der Auftakt war nach Meinung der zahlreichen Gäste voll gelungen. Center-Manager Stephan Raml wurde nicht müde, die „Power von Frau Reinisch“ vom Potsdamer Seniorenbeirat hervorzuheben. Umgekehrt betonte Reinisch, dass es ohne das Stern-Center nicht möglich gewesen wäre, eine Veranstaltung dieser Größenordnung mit Unterhaltung und Informationen auf die Beine zu stellen.
Zum siebenten Mal gab es den Seniorentag im Stern-Center. Oberbürgermeister Jann Jakobs verwies zur Eröffnung darauf, dass es künftig immer mehr alte Menschen gebe und machte aus seinem Unmut keinen Hehl, „dass das Älterwerden in der Öffentlichkeit viel zu sehr unter negativem Aspekt“ diskutiert werde.
Wie Reinisch berichtete, hätten sich noch viel mehr Organisationen und Vereine zum Seniorentag angemeldet als am Ende berücksichtigt werden konnten. Umso bedauerlicher sei es, dass es in letzter Minute Absagen gegeben habe wie vom Klinikum „Ernst von Bergmann“. Vertreten war jedoch das St. Josef Krankenhaus. CDU-Stadtfraktionschef Michael Schröder nahm die Gelegenheit wahr, sich von Pflegedienstleiterin Kathleen Funk seine guten Blutdruckwerte bestätigen zu lassen. Parteikollege Ulrich Junghanns, CDU-Landeschef und Wirtschaftsminister, hob von der Bühne aus die Bedeutung der „Gestaltungsgeneration“ der Älteren hervor.
An den einheitlich und sehr übersichtlich gestalteten Informationstischen konnten sich interessierte Besucher über fast alle Themen vom altersgerechten Wohnen über Sport und Tanz bis zu den eher traurigen Aspekten des Alters wie Alzheimer-Krankheit und Sterbebegleitung informieren. „Der Seniorentag lebt vom Gespräch und vom Austausch“, betont Center-Manager Raml und daran gebe es keinen Mangel. Vertreten waren auch politische Parteien und Gewerkschaften, denn immer größer wird der Seniorenkreis, der bei Wahlen eine Rolle spielt, allein in Potsdam sind es laut Reinisch 30 000 Menschen. „Sozial gesichert aktiv leben heute und morgen“, so lautet das Motto der Seniorenwoche, die bis zum 15. Juni dauert. Reinhard Stark vom Seniorenbeirat betont das Ziel des aktiven Lebens im Alter, das nach seiner Meinung darin bestehe, dass sich die Älteren verstärkt in die Gesellschaft einbringen, sich ehrenamtlich engagieren.
Betreutes Wohnen, Pflege, Barrierefreiheit im häuslichen Umfeld – das sind besonders interessierende Fragen der Älteren. In Potsdam existieren zahlreiche Einrichtungen, die auf die Wohnbedürfnisse der Senioren abzielen, weitere entstehen. So war zum Beispiel das „Haus am Pfingstberg“, das erst im nächsten Jahr öffnet, an einem Stand vertreten und zeigte die zu erwartenden Wohnungszuschnitte. Die Anlage für betreutes Wohnen entsteht an der Graf-von-Schwerin-Straße in den ehemaligen Roten Kasernen. Das Haus will einen ähnlichen Service bieten wie ihn die Hoffbauer-Stiftung bereits in ihrem Objekt an der Zeppelinstraße verwirklicht hat.
Günter Schenke
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