LEUTE in Potsdam: Alida Babel will Antworten finden Projekt-Mitbegründerin auf der Suche nach Heimat

LEUTE in Potsdam Sie interessiert sich für Migranten: Dreht Filme, interviewt und schreibt Bücher. Nicht allein, sondern mit anderen nach Deutschland eingewanderten Menschen und Deutschen. Auf unterschiedliche Weise setzt sich Alida Babel mit dem Leben und den Problemen der in Deutschland lebenden Migranten auseinander. „Mich interessiert, wie die Menschen leben, wo sie herkommen und warum.“ Mit Frauen aus dem Iran, Deutschland, Afrika, Südamerika und Asien gründete sie das Projekt „Frauenbegegnungen – Biografien“. Mit acht Jahren kam Alida Babel aus dem lateinamerikanischen Surinam, einer ehemaligen holländische Kolonie, ins Ruhrgebiet. Damals waren schwarze Menschen was Besonderes, sie fielen auf, erzählt sie. Anfang der 80er Jahre zog Alida Babel nach Berlin. Nach der Wende studierte sie an der Hochschule für Film und Fernsehen (HFF) „Schnitt“. Für Film interessiert sie sich von Jugend auf, belegte Praktika und schließlich wollte sie auch das entsprechende Handwerk erlernen. Vor vier Jahren zog es sie mit ihrer Familie nach Potsdam. Hier sei es etwas verschlafener, nicht so anonym wie in Berlin, das genieße sie. Das Motiv der Migration lässt die 41-Jährige nicht los. Bereits in ihrem Studium an der HFF arbeitete sie zu diesem Thema. So entstanden filmische Portraits über drei schwarze Frauen. „Irgendwie wollte ich mit dieser Arbeit Antworten für mein eigenes Leben finden, ob in Deutschland meine Zukunft liegt.“ Eine Antwort habe sie für sich nicht finden können. Sie weiß nicht, wo sie zu Hause ist. Und so träumt Alida Babel für sich und ihre drei Kinder eine Heimat in einem Land zu finden, in dem die Sonne oft scheint und in dem Menschen leben die sich gegenseitig respektieren und tolerieren. Ulrike Strube

Ulrike Strube