
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Alle Generationen, viele Nationen
Stadtteilfest am Schlaatz mit 45 Vereinen, Organisationen und den zugezogenen Asylbewerbern
Stand:
„Ich glaube, es sind alle hier, die etwas mit dem Schlaatz zu tun haben“, erklärte Bürgerhauschefin Barbara Rehbehn fröhlich. Zum Stadtteilfest am Samstag hatten sich alle Generationen und viele Nationen eingefunden. 45 Vereine, Parteien und Organisationen, Vermieter und Stadtentwickler präsentierten sich an Ständen oder mit Programmen, die Immigranten aus Russland hatten Spezialitäten zubereitet. Alle fühlten sich wohl in der internationalen Gemeinschaft und amüsierten sich ganz unterschiedlich bei Schach, Tanz oder Gesprächen. Dazu stand das Fest auch noch unter einem sonnigen Stern und lockte so rund 4000 Besucher an, fast 1000 mehr als im Vorjahr.
Sogar die ersten neu hinzugezogenen Asylbewerber hatten sich eingefunden, nachdem sie von den beiden Streetworkern Miriam Kieser und Gregor Voehse noch einmal persönlich eingeladen worden sind. Eine libanesische Mutter kam gleich mit einer ganzen Kinderschar. Der Nachwuchs dreier Familien habe sofort „ich, ich auch“ geschrien und amüsierte sich dann in der Hüpfburg und beim Anschauen der Darbietungen. Einer jungen Asylbewerberin aus dem Kosovo hatte es dagegen das Kinderschminken angetan. „So ein Stadtteilfest ist die beste Möglichkeit, sich mit anderen bekannt zu machen“, fand denn auch Voehse und freute sich, dass die Kinder so unvorbelastet die neue Umgebung erkundeten. Nach dem neuen Standort des Asylbewerberheims befragt, meinte die junge Frau aus dem Kosovo: „Gut, es ist gut hier.“
Zum Stadtteilfest wurde eine Menge geboten von Zauberei bis Rokokotanz, ein Stelzenläufer machte die Runde und die Kinder konnten kostenlos Spielzeug ergattern. Das hatte ein Arbeitslosenprojekt der Dekra und der Potsdamer Arbeitsagentur Paga gesammelt und aufgearbeitet. Wer am Glücksrad drehte, durfte sich ein Spielzeug aus den bunten Angebotskisten aussuchen. Sorgte das Eisenbahner Blasorchester nun schon zum achten Male für schmissige Musik, hatte die Cheerleadergruppe Panthers e.V. sofort die Zuschauer auf ihrer Seite. Karl-Heinz Rothkirch, immer noch maßgeblich für die Waldstadt II zuständig, hätte die Cheerleader am liebsten vom Fleck weg für sein Stadtteilfest engagiert, doch der Termin passte nicht. Vom 2. bis 5. Juli ist die Gruppe bei den Europameisterschaften in Schweden und dann geht es um Plätze und Medaillen.
Rothkirchs Anwesenheit aber zeigt, dass sich die beiden Stadtteile offenbar näher kommen. Das wäre gut, denn das Bürgerhaus am Schlaatz möchte mit seinem umfangreichen Programm ein Haus für den ganzen Potsdamer Süden sein. Inzwischen hat sich auch das Café im Haus seine Stammkundschaft erworben. Zwei Damen erklärten, sie seien hier öfter zu Gast. Dass man sich am Schlaatz auch für andere Stadtteile interessiert, bewies Die Linke. Sie hatte Unterschriftenlisten für einen freien Uferweg am Griebnitzsee ausgelegt und bekam regen Zuspruch. dif
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