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Landeshauptstadt: Alle müssen an einem Strang ziehen

Die Stadt Potsdam will sich erneut als Wissenschaftsstadt bewerben / Suche nach Ideen gestartet

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Breite Unterstützung in der Öffentlichkeit ist eines der zentralen Ziele für die Bewerbung der Stadt Potsdam um den Titel Wissenschaftsstadt 2008. „Wir müssen möglichst alle gesellschaftlichen Gruppen in der Stadt erreichen, um erfolgreich zu sein“, sagte gestern Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) auf einem Workshop zur Vorbereitung der Bewerbung. Die Stadtverwaltung könne das Ziel nicht alleine erreichen, von allen Seiten seien jetzt Ideen gefordert (Infos: waesche@potsdam.ihk.de).

Wie Norbert Altenhöner von der Firma Themata den PNN sagte, sei dieser breite Zusammenschluss in Braunschweig, der Wissenschaftsstadt 2007, vorbildlich gelungen. Die Jury des Wettbewerbs hatte festgestellt, dass in der ganzen Region Aufbruchsstimmung und eine Identifizierung mit dem Wettbewerb geherrscht habe. Auch in Potsdam müssten neben der Wissenschaft auch die Wirtschaft und die Kultur an einem Strang ziehen. Aus diesem Grund trafen sich auf dem Workshop an der Industrie- und Handelskammer (IHK) Vertreter der angesprochenen Bereiche.

Erste Versionen einer Bewerbung sehen ein „emotionales Konzept“ vor. Ein Motto wie „Festival des Geistes“ sei denkbar. Aber auch „Welle, Wetter, Wunder“ in Anlehnung an das UN-Jahr der Erde 2008 seien möglich. Angetan von einem Geistesfestival zeigte sich der Direktor des Brandenburgischen Hauses Preußischer Geschichte, Gerd Streidt. „Auf Festivals verstehen wir uns in der Kultur gut“, sagte er. Er würde das Motto noch um „Freude am Denken“ erweitern. Klara Geywitz von der SPD sprach allerdings gegen den Festivalcharakter. Viel wichtiger sei die Nachhaltigkeit eines Wissenschaftsjahres. Etwa die Frage des Nachwuchses in Kombination mit den Schulen. Aber auch, ausländischen Wissenschaftlern zu vermitteln, dass sie in Potsdam wirklich willkommen sind.

Die Agentur Themata wurde von der Stadt Potsdam damit beauftragt, die Bewerbung für den deutschlandweiten Wettbewerb voranzutreiben. Bis 30. Oktober dieses Jahres muss beim Stifterverband Deutsche Wissenschaft eine 20-Seitige Bewerbungsschrift eingegangen sein. „Das ist natürlich sehr sportlich, aber es ist zu schaffen“, so Altenhöner. Zum ersten Oktober werde man die eingegangenen Ideen sichten und dann entscheiden, ob eine Bewerbung möglich sein wird.

Potsdam hatte sich bereits 2005 vergeblich um das diesjährige Label Wissenschaftsstadt beworben. Altenhöner hat die Bewerbungen der anderen Städte genau studiert. Was sich bei den Siegerstädten – derzeit Dresden, 2007 Braunschweig – zeige, sei das hohe Gewicht, das der Wissenschaft als Entwicklungsfaktor in der jeweiligen Stadt zukommt. Und eben die Breitenwirkung. „Auch müssen die Formate ungewöhnlich und innovativ sein“, so Altenhöner. Was die Pflicht betreffe sei Potsdam sehr gut aufgestellt: die Wissenschaftlerdichte, die große Anzahl an Forschungsinstituten und die Bündelung der Hochschulen seien ausgezeichnet. „Nun müssen wir die Kür mit Ideen füllen.“ Ein Defizit Potsdams sei allerdings die dezentrale Verteilung der Wissenschaft in der Stadt. Jan Kixmüller

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