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Rathaus Potsdam: Allergene Stoffe in neuen Büroräumen entdeckt

30 Mitarbeiter der neu eingerichteten Büros des Sozialdezernats im Rathaus klagen über Kopfschmerzen und Reizungen der Atemwege. Jetzt zeigt sich: In der Raumluft befinden sich allergene Stoffe. Die betroffenen Angestellten müssen nun wieder umziehen - es gibt deshalb nur einen eingeschränkten Notservice für Kunden.

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Potsdam - Bei den seit Monaten laufenden Sanierungs- und Umbauarbeiten im Rathaus hat es eine Panne gegeben: In neu eingerichteten Kellerbüros sind allergene Stoffe in der Raumluft festgestellt worden, die bei den 30 dort sitzenden Mitarbeitern unter anderem Kopfschmerzen und andere Symptome verursachten. Die betroffenen Arbeitsgruppen – es geht um die sensiblen Bereiche Soziale Leistungen und Integration – müssen nun noch einmal umziehen. Das teilte Sozialdezernent Mike Schubert (SPD) am Mittwochabend im Hauptausschuss mit.

Demnach waren die Rathausmitarbeiter im vergangenen Sommer in die damals frisch hergerichteten Räume im Stadthaus gezogen. Doch dann habe es Beschwerden gegeben, Mitarbeiter hätten über Reizungen der Schleimhäute und Atemwege geklagt, bestätigte auf PNN-Anfrage Bernd Richter, Chef des für die Sanierungsarbeiten verantwortlichen Kommunalen Immobilienservice (Kis).

Zu hohe Konzentration eines Konservierungsstoffes gefunden

Die Stadtverwaltung teilte in einer weiteren Erklärung mit, ein in Auftrag gegebenes Gutachten habe ergeben, dass die Grenzwerte des Konservierungsstoffes Isothiazolinone in zu hoher Konzentration in der Raumluft vorhanden sei. Richter sagte, nun werde untersucht, woher die Stoffe kommen.

In der Ausschreibung zur Sanierung sei festgelegt gewesen, dass nur Farben mit dem Umweltsiegel „Blauer Engel“ verwendet werden dürfen, so der Kis-Chef. Allerdings könne der fragliche Stoff auch in solchen Farben noch verwendet werden, möglich sei auch eine Wechselwirkung mit anderen Lacken oder auch Reinigungsmitteln, so Richter. Daher sollen künftige Ausschreibungen für Raumsanierungen nochmals verschärft werden – es sollen nur Stoffe verwendet werden, in denen die Konzentration des zugelassenen Konservierungsstoffes geringer ist, teilte die Stadtverwaltung mit. Aufgrund der jetzigen Erfahrung sollen zudem künftig Räume nach Sanierung erst bezogen werden, wenn mit Hilfe von Raumluftmessungen die unbedenkliche Nutzung festgestellt wurde, hieß es aus dem Rathaus weiter.

Mitarbeiter müssen umziehen - nur Notservice für Kunden

Die betroffenen Mitarbeiter sollen nun für ein halbes Jahr in das Haus 2 auf dem Campus der Stadtverwaltung an der Jägerallee umziehen. Daher würden die Bereiche Soziale Leistungen und Integration sowie der Bereich Wohnen am heutigen Donnerstag, sowie am Dienstag und Donnerstag kommender Woche nur einen Notservice für die Kunden anbieten können. Die Sprechstunden finden im Haus 2 in den Räumen 152 und 154 statt. Um die betroffenen Büros wieder nutzbar zu machen, will der Kis laut Chef Richter zunächst sogenannte Luftwäscher zum Einsatz bringen – diese sollen die Raumluft solange filtern, bis die allergenen Stoffe verschwunden sind. 

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