Landeshauptstadt: Alles hängt am Boot

Trotz Blessuren wollen die Potsdamer Segler bei der Regatta in Rimini starten, wenn das neue Boot rechtzeitig nach Italien kommt Segler, so scheint es, sind aus einem ganz besonderem Holz geschnitzt. Erst am Mittwoch verunglückten sechs Potsdamer Profisegler der Wassersportakademie auf dem Weg zu einer Regatta im italienischen Rimini, wo sie mit wehenden Segeln und dem Schriftzug für „Potsdam Kulturhauptstadt 2010“ werben wollten. Kurz hinter Beelitz kam es auf der A9 zu dem schweren Unfall, bei dem das Auto samt Sportboot zerstört wurde. Die sechs leicht verletzten Segler konnten jedoch schon wenige Stunden später das Krankenhaus verlassen (PNN berichteten). Die geplante Regatta inklusive Werbetour für die Kulturhauptstadt schien damit aber ins Wasser gefallen zu sein. „Wir hoffen, heute doch noch in Rimini zu starten“, erklärte gestern ein tatenfroher Ole Bemann von der leicht angeschlagenen Segelcrew. Zwar habe man einige Kratzer und Beulen, sei aber sonst, so Bemann, „bewegungsfähig“. Was in ihrem Fall bedeutet, gesegelt werden kann doch. Heute um 11 Uhr könnten Ole Bemann, Regattacrewchef Michael Kerstan und drei weitere Teamkollegen von Berlin direkt nach Rimini fliegen. Die Flugtickets stellte die Kulturhauptstadt Potsdam 2010 GmbH zur Verfügung. Doch alles hängt am neuen Boot „Um bei der Euro League in Rimini starten zu können, müssen wir mit einem baugleichen Boot antreten“, erklärte Bemann. Das eigene liegt aber schrottreif auf dem Hof eines Abschleppdienstes. Doch die umtriebigen Segler haben ein Ersatzboot in der Schweiz aufgetrieben, das nun nach Italien gebracht werden muss. Den ganzen Tag versuchte die Kulturhauptstadt Potsdam GmbH in der Schweiz einen Fahrer zu finden. Sogar das örtliche Radio sollte mit einem Hilferuf eingeschaltete werden. Am Ende des gestrigen Tages, so die frohe Botschaft, standen dann Fahrer, Boot und Transporter zur Abfahrt bereit.