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Gefährlicher Weg. Wer vom Besucherparkplatz über die Straße An der Orangerie Richtung Schloss Sanssouci läuft, muss nicht nur auf Busse aufpassen – die S-Kurve der Maulbeerallee an dieser Stelle ist auch sehr unübersichtlich.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Alles neu für Sanssouci-Touristen

Schlösserstiftung vergrößert Parkplatz und baut neues Besucherzentrum

Von Peer Straube

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Sanssouci - Verkehrschaos an der Historischen Mühle, zu wenig Toiletten für Sanssouci-Besucher, unübersichtlicher Ticketverkauf, kaum Gastronomie – all das soll in wenigen Jahren der Vergangenheit angehören. Bis 2017 will die Schlösserstiftung alle genannten Missstände am wichtigsten Eingang zum Park Sanssouci beheben, die Touristenströme ordnen und sie in einem dem Weltkulturerbe würdigen Besucherzentrum empfangen.

Start des über acht Millionen Euro teuren Projekts wird die Umgestaltung des Hauptparkplatzes an der Historischen Mühle sein, die am kommenden Montag beginnt. „Sie müssen sich nur umschauen, dann sehen Sie das Problem“, sagte Stiftungsgeneraldirektor Hartmut Dorgerloh am Donnerstag bei der Vorstellung der Pläne. In der Tat müssen die Fußgänger in der Straße An der Orangerie höllisch aufpassen, dass sie nicht von einem Reisebus überrollt werden. Künftig wird der Verkehr anders gelenkt: In einem ersten Schritt wird die Zufahrt zum Parkplatz zwischen Marstall und Mövenpick-Restaurant so verbreitert, dass Autos und Busse über diese Trasse auch wieder abfahren können. Die Straße An der Orangerie wird dann zur reinen Fußgängerzone. Der Parkplatz selbst wird in den Dimensionen zwar nicht größer, soll aber durch bessere Flächenausnutzung mehr Fahrzeugen Platz bieten. So gibt es 30 zusätzliche Busparkplätze und 20 Autoparkplätze – nicht benötigte Busstellflächen können bei Bedarf auch für Autos genutzt werden. Während der Bauarbeiten kommt es zu Einschränkungen. Im Sommer 2012 soll der neue Parkplatz fertig sein. 2,3 Millionen Euro verschlingt allein diese Maßnahme, die die Stiftung aus dem Masterplan des Bundes und aus Landesmitteln bezahlt, die in diesem Jahr zusätzlich zur Verfügung gestellt werden. 2,1 Millionen überweist das Land – vor allem soll es für die Sanierung von Parkwegen sowie des Baus neuer Leitungen am Neuen Palais verwendet werden.

Bis das neue Besucherzentrum fertig ist, wird es etwas länger dauern. Zunächst einmal prüft die Stiftung, ob sie alles selbst bezahlt oder ob sich ein Investor findet, der per öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP) baut und saniert. Denn das Sechs-Millionen-Euro-Paket ist umfangreich und mit einem fröhlichen Ringtausch von Nutzungen der vorhandenen Gebäude verbunden, die dafür umgebaut und saniert werden müssen. Der Neubau des Schweizer Hauses neben der Historischen Mühle soll das Besucherzentrum werden. Den modernen Siegerentwurf hatte Landtagsarchitekt Peter Kulka geliefert. Noch steht an dieser Stelle ein Provisorium aus Holz, das den Museumsshop beherbergt. Der Shop soll in den Marstall verlegt werden, der jetzt das Besucherzentrum ist. Im Marstall sollen künftig auch die Sanssouci-Tickets verkauft werden. Der noch weitgehend ungenutzte Remisenhof der Mühle soll saniert werden und einen Toilettentrakt sowie Gastronomie aufnehmen. Zwischen all diesen Gebäuden soll ein Platz entstehen, auf dem man auch ausruhen und verweilen kann – dafür wird die Straße An der Orangerie in dem Bereich tiefer gelegt, damit ein einheitliches Bodenniveau herrscht.

Im kommenden Jahr werde entschieden, welches Finanzierungsmodell für das Projekt gewählt werde, sagte Dorgerloh. Möglich sei auch, nur einen Teil selbst zu bezahlen und einzelne Gebäude im ÖPP-Verfahren zu bauen oder zu sanieren – etwa das Schweizerhaus. Mit einem Baubeginn sei 2013/14 zu rechnen. Die Arbeiten sollen die Besucher möglichst wenig beeinträchtigen. Peer Straube

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