
© H. Kramer/ A. Klaer
Von Henri Kramer: Alles neu macht der Sommer
Potsdams Jugendklub-Landschaft verändert sich / Neues Open Air geplant
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Mit der Sommerzeit gibt es in der Potsdamer Jugendklub-Landschaft wichtige Veränderungen – neue Gesichter mit neuen Konzepten und Ideen stellen sich vor. Doch mancherorts ist die Zukunft auch noch völlig offen.
JUGENDKLUB S13
Innenstadt - Der Telefonanschluss funktioniert schon nicht mehr. Am 30. Juni müssen die Sozialarbeiterinnen Cornelia Lunk und Anja Oestereich die ohnehin schon provisorischen Räume des Jugendklubs S13 in der Berliner Straße 146 geräumt haben. Sie betreuen dann wieder einmal den einzigen Jugendklub der Stadt ohne festen Ort, ihr Büro verlegen sie in den Lindenpark zu ihrem Klub-Betreiber, der Berliner Stiftung Sozialpädagogisches Institut (SPI). „Im Sommer geht die Situation gerade noch so, da sind viele Aktionen auf der Aktionsfläche am Bassinplatz geplant – unter anderem Tischtennis, ein Filmprojekt und einen Graffiti-Workshop“, sagt eine SPI-Sprecherin. Eigentlich soll der Klub laut einem Stadtverordnetenbeschluss in das neue „Freiland“-Jugendzentrum in der Friedrich-Engels-Straße ziehen – doch ab wann das möglich sein wird, ist unklar. Erst im September soll ein Betreiber für das Gelände feststehen. Zudem sind noch Umbauten erforderlich. Ohne Dach dazustehen ist für den S13 ein bekanntes Gefühl – als im Frühjahr vor zwei Jahren der „Spartacus“ in der Schlossstraße schloss, verlor der Jugendklub schon einmal seine Heimstatt und musste in die beengten Räume in der Berliner Straße ziehen. Bis jetzt.
JUGENDKLUB 91
Potsdam-West - Sie spielt hervorragend Tischtennis, sieht sich als „kreativ“, als „offen für alles“ – und zugleich ist Eliane Zache die jüngste Jugendklubleiterin, die es in Potsdam derzeit gibt. Noch in diesem Monat beginnt die 29-Jährige ihre Arbeit als neue Chefin des Jugendklubs 91, einer Freizeitstätte der Stadtsportjugend. Studiert für so einen Job hat sie an der Fachhochschule in Potsdam, Joberfahrungen machte sie etwa als Eventmanagerin am Berliner Industriedenkmal Gasometer. „Ich will einen Ort schaffen, an dem sich Jugendliche wohlfühlen und Spaß haben“, sagt Eliane Zache. Das sportliche Profil des Klubs, den täglich 40 Jugendliche besuchen, solle bleiben. Der Rest werde sich finden, sagt die Sozialarbeiterin: „Ich sehe mich als Forscherin in einem neuen Land mit seinen eigenen Spielregeln – daran werde ich meine Ideen ausrichten.“
JUGENDKLUB NOWAWES
Zentrum-Ost - Der fast ein Jahr geschlossene Jugendklub Nowawes bekommt einen neuen Betreiber: Die evangelische Kirche. Im August soll der Flachbau am Humboldtring 19 wieder öffnen, sagt Uwe Rühling, Mitarbeiter bei der Evangelischen Jugend in Potsdam. Damit verschiebt sich die Eröffnung des Hauses um einen Monat. „Wir arbeiten noch am Konzept“, sagt Rühling. Zwei Schwerpunkte sind schon bekannt: Neben einem Angebot speziell für Jungen zwischen 12 und 18 Jahren will sich der neue Träger besonders auf Jugendliche mit Migrationshintergrund einstellen. Zugleich soll es eine Zusammenarbeit mit der Lenné-Gesamtschule geben, ebenso mit Kulturhäusern in der Schiffbauergasse. Rühling weiter: „Wir wollen nicht missionieren, sondern ein Verständnis für christliche Werte vermitteln.“
JUGENDKLUBS 18 & OFFLINE
Stern - Eine so enge Zusammenarbeit zwischen Jugendklubs ist in Potsdam nicht die Regel – auch deswegen ist das erstmals stattfindende „Baggersee-Event“ bemerkenswert. Das neue Open Air, das die Jugendklubs 18 und Offline zusammen mit Partnern am 28. Juli am Baggersee beim Wohngebiet Stern veranstalten, soll Besucher mit einem vielfältigen Programm überzeugen. Beginn ist 14 Uhr. Es spielen die Nachwuchsbands „Markee“ und „The Rechords“, dazu kommen Sportaktionen, ein Feuerkünstler und ein Lagerfeuer mit passender Beschallung. Nur die Sonne muss noch scheinen.
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