MEINE Woche: Alltag

Im Grunde genommen verlief der Wochenbeginn für mich wie jeder andere seit dem vergangenen September. Der Alltag eines Leistungssportlers hat werktags eben einen bestimmten Grundrhythmus. In meinem Fall bringt der an den Nachmittagen immer etwas Hektik mit sich. Tagsüber bin ich derzeit in Vollzeit als Zivildienstleistender in einer Kindertagesstätte in Bornstedt tätig. Die Abende sind ausnahmslos mit einem meist recht intensiven Trainingsprogramm ausgefüllt. An zwei Tagen in der Woche stehe ich zusätzlich um acht Uhr morgens in der Trainingshalle und gehe danach arbeiten. Der Aufwand hat sich, rein sportlich gesehen, längst bezahlt gemacht. Wir als leistungsstärkste Handballmannschaft Brandenburgs stehen unmittelbar vor der Rückkehr in die Zweite Bundesliga. Dahin wollte ich als Sportler immer zurück, nachdem ich im Frühjahr 2007 dort schon in einigen Spielen für den VfL zum Einsatz gebracht worden war. Damals war ich noch Sportschüler. Wir schafften es leider nicht, die Spielklasse zu behaupten, stiegen wieder ab und wären meiner Meinung nach heute für ein neuerliches Bundesliga-Dasein wesentlich besser gerüstet. Bislang haben wir in dieser Spielzeit alle Partien gewonnen. Zehn Spiele stehen uns noch bevor, ehe am 2. Mai unser Aufstieg gefeiert werden könnte. Bis dahin werde ich noch dutzende Male den gewohnten Tagesablauf hinter mich bringen. Leistungssport hat eben immer auch mit Entbehrungen zu tun, die ich allerdings in unser momentanen Situation kaum als solche empfinde. Ich spiele leidenschaftlich gern Handball und kann mich ungeteilt auf jedes anstehende Spiel freuen. Am kommenden Samstag steht ein Lokalderby an. Wir erwarten um 19.30 Uhr an der Heinrich-Mann-Allee den SV 63 Brandenburg West, der bemüht ist, nicht in die Oberliga abzusteigen. Freunde werden kommen, meine Eltern sind dabei und auch meine Freundin Johanna sitzt im Publikum. Ich freue mich auf diesen Abend, der nicht alltäglich sein wird.

Jan Piske ist 20 Jahre alt und spielt im 1.VfL Potsdam. Außerdem macht er gerade seinen Zivildienst in einer Potsdamer Kindertagesstätte