LebensWERT: „Alltag ist manchmal wie ein Wettkampf“

LebensWERT Was für Kilian Kindelberger in dieser Woche lebenswert war Die ausklingende Woche war für mich vom Fußball geprägt. Es ist weniger die Spannung auf die beginnende Europameisterschaft in Portugal, als vielmehr eine freudige Erwartung auf das morgige Meisterschaftsspiel der Turbine-Frauen. Die Elf werde ich vor Ort in Frankfurt (Main) anfeuern. Vielleicht kommt auch meine Tochter Jara mit. Die bevorstehende Europameisterschaft werde ich natürlich verfolgen. Bereits seit Monaten spielt sie in meiner Arbeit in der Berlin-Brandenburgischen Auslandsgesellschaft eine Rolle. Wir bieten diverse kulturelle Veranstaltungen an, gar eine kleine internationale Tagung fällt in die Zeit. In der Planung unseres Programms haben wir Rücksicht genommen und für die Zeiten, in denen unsere Nationalelf spielt, keine Angebote eingeplant. Während der Tagung werden wir einen Fernseher aufstellen, so dass zwischendurch die Spiele verfolgt werden können. Manchmal hat der Alltag etwas von einem Spiel, einem Wettkampf. Seit dreizehn Jahren versuchen wir, Menschen aus aller Herren Länder, vor allem Migranten, die Integration in Potsdam und dem Land zu erleichtern. Unsere Arbeit finanziert sich ausschließlich über Fördergelder, die die diversen Integrationsprojekte ermöglichen. Sicherlich hat so mancher für eine Zeit etwas Halt durch das Gefühl, gebraucht zu werden. In dieser Woche konnten wir wieder jemanden für sieben Monate anstellen. Meistens sind unsere Projekte zeitlich begrenzt. Für viele bedeutet das die Rückkehr ins Ungewisse. Ob es hier für sie jemals eine berufliche Perspektive geben wird? Dabei hat Arbeit doch etwas mit Würde zu tun. Ja, der tägliche Kampf um den Erhalt und die Förderung andauernder und neuer Projekte hat etwas von einem Spiel, dessen Ausgang man nicht kennt. Auch der Ausgang des Meisterschaftsspieles der Frauen morgen ist ungewissen. Doch die Leistung unserer Frauen ist beeindruckend. Ich genieße den hausgemachten Erfolg und die bodenständigen Spielerinnen. aufgezeichnet von Ulrike Strube