Landeshauptstadt: Alphorn und Rütlischwur im Schlösschen In Babelsberg Schweizer Nationalfeiertag gefeiert

Babelsberg - Ein 2,50 Meter langes Alphorn bildete auf der Flugstrecke von Luzern nach Berlin vor wenigen Tagen einen ungewöhnlichen Teil der Luftfracht. Heinz Huber, der in Potsdams Partnerstadt einer Folkloregruppe angehört, ließ es ins „Kleine Schloss“ im Park Babelsberg schaffen. Hier spielte er am Freitag zum Schweizer Nationalfeiertag auf, der am ersten Augustwochenende an den Zusammenschluss der Kantone Uri, Schwyz und Unterwalden 1291 zum „Ewigen Bund“ erinnert und mit dem Rütlischwur bekräftigt wurde.

Bisher hat die aus der Schweiz gekommene Claudia Gilka-Bötzow, die mit ihrem Ehemann Arndt das Lokal führt, den Feiertag mit in Potsdam wohnenden Landsleuten und Nachbarn im privaten Kreis begangen, nun wagte sie sich an die Öffentlichkeit. Stammgäste hätten sie dazu ermuntert. Sie wollten einmal richtig schweizerisch essen. „So koche ich sonst nicht“, sagt die Küchenchefin, „denn das Kleine Schloss liegt ja in Preußen.“ Der Nationalfeiertag, an dem auch die Schweizer Fahne gehisst wurde, ermöglichte die Ausnahme. Und so fanden die Gäste auf einem Buffet und in der Speisekarte Raclette mit Silberzwieble, Älterer Makronen in weißer Soße, Schaffhusener Böllertürme, Bündner Gerstensuppe, Argauer Rüblikuchen oder Engadiner Nusstorte.

Zwischen Potsdam und dem Alpenland gibt es enge Bande. Schon 1685 holte der Große Kurfürst Schweizer Kolonisten ins Golmer Luch. Der Schokoladenfabrikant Philipp Suchard hatte enge Verbindung zum Potsdamer Königshof. Die Vorliebe für Schokolade soll bei König Friedrich Wilhelm III. schon fast eine Sucht gewesen sein. E. Hoh