Sport: Als Jüngster der Schnellste Christian Diener schwamm zu Junioren-EM-Gold
Wenn er mit allem gerechnet hätte – damit dann doch nicht. Bei den diesjährigen Schwimm-Europameisterschaften der Junioren in Helsinki hatte sich Christian Diener am vergangenen Wochenende allenfalls einen Finalplatz vorgenommen.
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Wenn er mit allem gerechnet hätte – damit dann doch nicht. Bei den diesjährigen Schwimm-Europameisterschaften der Junioren in Helsinki hatte sich Christian Diener am vergangenen Wochenende allenfalls einen Finalplatz vorgenommen. „Das wäre allein schon eine tolle Sache gewesen“, so der Athlet, der für den PSV Cottbus startet und im Potsdamer Luftschiffhafen vom einstigen Weltmeister Jörg Hoffmann trainiert wird. „Schließlich war ich mit meinen 17 Jahren im gesamten Starterfeld der Jüngste.“
Aber „Hoffi“ hatte seinen Schützling bestens vorbereitet, und der Wunsch, gegen die ein Jahr ältere Konkurrenz zu glänzen, brachte am Ende auch noch den nötigen Ehrgeiz mit. Über 50 Meter Rücken sicherte sich Diener den Titel und schlug in 26,03 Sekunden als Erster vor Mateusz Zawada aus Polen (26,24) und Philipp Wolf aus Weiden (26,26) an. Über 100 und 200 Meter Rücken war Christian Diener zuvor jeweils Vierter geworden. „Und das in beiden Fällen sehr knapp“, erzählt der frisch gebackene Junioren-Europameister. „Gerade das stachelte mich an – über 50 Meter wollte ich es einfach wissen und besser machen.“
Das klappte, ebenso wie mit der 4mal-100-Meter-Lagenstaffel am letzten Wettkampftag. Zwar sprang dort kein weiterer Titel für den Cottbuser heraus, mit der Bronzemedaille war er aber auch mehr als zufrieden. 3:41,12 Minuten reichten, um hinter Russland (3:41,12) und Frankreich (3:41,55) als Dritter das Rennen zu beenden. „Zwei ganz starke Teams, die da vor uns waren“, sagt Christian Diener. „Da war uns schon vor dem Wettkampf klar, dass wir allenfalls um den dritten Platz mitschwimmen können. Im Vorlauf sind wir als Erster ins Finale geschwommen, mehr war aber dann nicht mehr zu machen.“
Eine besondere Vorbereitung auf die Junioren-EM hatte Jörg Hoffmann nicht mehr verordnet – diese wurde bereits ausgiebig vor den Deutschen Meisterschaften gemacht. Einem anschließenden Formtief durch die hohe Belastung folgte eine schnelle Genesung, so dass einem erfolgreichen Wettkampf in Finnlands Hauptstadt nichts mehr im Wege stand.
Ein paar Tagen Ruhe, die sich der Sportschüler in dieser Woche noch gönnen kann, folgen in der nächsten Woche wieder anstrengende Zeiten. Am Dienstag geht es bereits nach Spanien, wo sich Christian Diener in der Höhenluft der Sierra Nevada auf die Olympischen Jugendspiele vorbereitet. Diese werden in drei Wochen in Singapur ausgetragen, ein klares Ziel dort hat sich der Europameister allerdings noch nicht gesteckt. „Ich kann die Konkurrenz, die dort auf mich wartet, einfach noch nicht einschätzen“, sagt Diener. „Es wird wohl vielleicht so wie in Helsinki. Höchstwahrscheinlich aber noch viel härter.“Henner Mallwitz
Henner Mallwitz
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