
© Sonja Radtke
Landeshauptstadt: Als Schüler den Taktstock geklaut
Joachim Palm muss unwillkürlich schmunzeln, als er sich an seine Schulzeit erinnert: „Der Leiter des Schulorchesters war nicht wirklich gut – deshalb nahm ich ihm seinen Taktstock weg und dirigierte selbst“, erzählt der 76-Jährige. Schon als Junge spielte er Theater und Cello und das so gut, dass er sich später, während seines Kunststudiums an der heutigen Universität der Künste in Berlin, mit der Jazzmusik sein Geld verdienen konnte.
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Joachim Palm muss unwillkürlich schmunzeln, als er sich an seine Schulzeit erinnert: „Der Leiter des Schulorchesters war nicht wirklich gut – deshalb nahm ich ihm seinen Taktstock weg und dirigierte selbst“, erzählt der 76-Jährige. Schon als Junge spielte er Theater und Cello und das so gut, dass er sich später, während seines Kunststudiums an der heutigen Universität der Künste in Berlin, mit der Jazzmusik sein Geld verdienen konnte. Palm ist einer der Absolventen, die am vergangenen Samstag ins Humboldt-Gymnasium zum Ehemaligentreffen kamen.
Im Abstand von zwei Jahren findet das Treffen immer am ersten Samstag im September statt. Schulleiterin Carola Gnadt freut sich jedes Mal auf den Tag: „Das ist eine Schulveranstaltung für alle.“ In diesem Jahr steht das Treffen in einem besonderen Zusammenhang: Die Schule feiert ihren 190. Geburtstag. Die derzeitigen Schüler haben den Tag organisiert. Für Essen, Trinken und ein buntes Rahmenprogramm ist gesorgt. Alle Absolventen sind eingeladen, alte Schulfreunde und Lehrer zu treffen und in Erinnerungen an alte Zeiten zu schwelgen.
Joachim Palm hat sein Abitur in Potsdam bereits 1955 abgelegt. Er kommt gerne zu dem Treffen. „Vor zwei Jahren waren noch gut zehn meiner alten Klassenkameraden hier, doch heute habe ich noch niemanden getroffen“, sagt er bedauernd. Doch dafür trifft er andere alte Freunde, aus anderen Jahrgängen.
Palm wurde 1936 als Kind eines Malers in Potsdam geboren. Nach seinem Abitur studierte er in Berlin und München Kunst und Kunsterziehung. Zu seinen Lehrern zählte dabei auch einer der berühmtesten Surrealisten Deutschlands: Mac Zimmermann. In den 70er Jahren ging er dank des Stipendiums der Villa Massimo nach Rom. 1980 nahm er eine Professur an der Fachhochschule Augsburg an und widmete sich später der Bildhauerei. Heute, so sagt er, sei er aber wieder eher der Malerei zugetan. Heute lebt Palm abwechselnd in Potsdam und München und freut sich jetzt schon auf das nächste Treffen in zwei Jahren. Bis dahin soll das Gymnasium auch saniert sein. Sonja Radtke
Sonja Radtke
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