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Alte Fahrt in Potsdam: Tierschutzorganisation Peta fordert Angelverbot
Die Tierschutzorganisation Peta prangert Angeln als Mord an und fordert ein ganzjähriges Verbot für die Alte Fahrt in Potsdam. Kontrollen würden nicht helfen. Aktion geplant.
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Die Tierschutzorganisation Peta fordert ein ganzjähriges Angelverbot an der Alten Fahrt in Potsdam. Die Stadt Potsdam und das Landesumweltministerium hatten sich im Dezember auf verstärkte Kontrollen zur Einhaltung des Tierschutzes geeinigt. Auf ein früher geltendes Angelverbot während der Wintermonate wurde verzichtet.
Laut Peta komme es am Adolf-Miete-Ufer immer wieder zu Misshandlungen von Fischen, dem Verletzen und Töten von Wasservögeln. Zuletzt sei im Februar eine Möwe verendet, nachdem sie sich in einer treibenden Angelschnur verfangen hatte, so Peta. Wegen quälender Angelmethoden hatte Peta schon früher ein Verbot gefordert.
Die vereinbarten Kontrollen würden Tierleid nicht verhindern, kritisiert Peta und kündigt anlässlich des Welttags für das Ende der Fischerei für Donnerstag, 27. März, 13.15 Uhr eine Aktion an. An der Alten Fahrt werde dann ein „Sensenmann“ einen als Karpfen verkleideten Aktivisten an den Haken nehmen, dem Kunstblut aus dem Maul läuft. Weitere Unterstützende sollen Schilder hochhalten, auf denen beispielsweise „Angeln: Mord ist dein Hobby“ steht.
Jedes Tier verdient Schutz, egal ob es Schuppen oder Fell, Flossen oder Beine hat.
Ayshea Kelly, Aktionskoordinatorin der Tierschutzorganisation Peta
Peta teilte mit, dass bereits im Dezember 2023 wegen des Verdachts auf Verstoß gegen das Tierschutzgesetz Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Potsdam erstattet worden sei. Die Alte Fahrt solle ganzjährig als Schutzgebiet ausgewiesen werden.
Peta-Aktionskoordinatorin Ayshea Kelly sagt: „Selbst beim vorschriftskonformen Angeln erleiden Fische Schmerzen und Stress. Ein Haken durchbohrt ihren Mund oder Rachen, sie ringen um Atem und kämpfen ums Überleben, bis sie betäubt und getötet werden.“ Niemand käme auf die Idee, Hunden oder Katzen auf einem Haken aufzuspießen. „Jedes Tier verdient Schutz, egal ob es Schuppen oder Fell, Flossen oder Beine hat“, so Kelly.
Fische seien neugierige, fühlende Wirbeltiere mit individuellen Persönlichkeiten, hätten ein komplexes Sozialleben und kommunizierten mittels vielfältiger Laute, über Körpersprache und Gerüche, so Peta. Fische würden Freundschaften schließen, könnten lernen, ihr Wissen weitergeben und den Nachwuchs beschützen.
Internationale wissenschaftliche Studien bestätigen laut Peta, dass Fische Schmerzen spüren. Menschen würden Nicht-Säugetiere tendenziell unterschätzen, beruft sich Peta auf eine wissenschaftliche Studie.
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