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Auftritt vor heimischer Kulisse. Hannes Schulz, der erste Wasserball-A-Nationalspieler Ostdeutschlands, empfängt am Samstag mit Deutschland in Potsdam die USA.

© Möldner

Von Michael Meyer: Am Brauhausberg gegen die USA

Potsdams Nationalspieler Hannes Schulz empfängt mit Deutschlands Wasserballern den Olympiazweiten

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Potsdam erlebt am Samstag ab 19.30 Uhr mit dem Duell Deutschland – USA das erste Wasserball-Länderspiel in der Schwimmhalle Am Brauhausberg, und Hannes Schulz freut sich bereits auf seinen ersten Auftritt im deutschen Nationalteam vor heimischer Kulisse. „Ich hoffe, dass die Hütte richtig voll wird. Man spürt schon ein großes Interesse bei den Fans“, erzählt der Rechtsaußen des Erstligisten OSC Potsdam, der fest davon ausgeht, dass ihn Bundestrainer Hagen Stamm im heimischen Wasser auch einsetzen wird. „Mein Auftreten zuletzt in der Weltliga war nicht so schlecht, daher rechne ich am Samstag mit einem weiteren Spiel“, glaubt Schulz, der derzeit mehrfach stark beansprucht wird. Zum einen an der Potsdamer Sportschule, in der er im Frühjahr sein Abitur machen will. Und zum anderen beim Training, denn der junge Potsdamer sieht sich noch längst nicht am Ende seiner sportlichen Entwicklung und kann dank seines Potenzials durchaus an Olympia 2012 in London denken. „Von Olympia träumt doch jeder Sportler, auch ich“, sagt der 19-Jährige.

Bislang blickt Hannes Schulz auf vier Länderspiele zurück. Sein Debüt gab er im März des vergangenen Jahres in Magdeburg ebenfalls in einem Freundschaftsspiel gegen die USA (10:6). Seine ersten Einsätze für Deutschland in der Weltliga hatte er am 8. Dezember beim 7:16 in Stuttgart gegen den Olympiavierten und amtierenden Europameister Montenegro sowie am 26. Januar beim 7:6 in Magdeburg gegen Frankreich. Und tags darauf trug er in einem Länderspiel in Brandenburg erneut gegen Frankreich mit seinem ersten Länderspieltor zum 12:7-Sieg bei. Folgt nun gegen den Olympiazweiten USA ein erneuter Treffer des ersten Wasserball- A-Nationalspieler Ostdeutschlands?

Wie gut die US-Boys bei ihrem jetzigen Deutschland-Gastspiel sein werden, wird Hannes Schulz ab morgen bei einem gemeinsamen Trainingslager der deutschen und der amerikanischen Nationalmannschaft in Berlin-Schöneberg merken. „Eigentlich sind die Amis bärenstark“, meint der 22-fache Torschütze der bisherigen Bundesliga-Saison, der 2003 vom Leistungsschwimmen zum Wasserball wechselte. „Ein Teil ihrer Top-Stars spielt in der italienischen Liga und in Osteuropa, also auf höchstem Niveau.“ Daher müsse man abwarten, ob sie von ihren Klubs für das Nationalteam freigestellt werden.

„Die USA und Deutschland begegnen sich meist auf Augenhöhe, wobei die Amerikaner zuletzt etwas erfolgreicher waren. Beide spielen ein ähnliches System. Sie sind körperlich gut auf- und taktisch gut eingestellt“, meint Potsdams Wasserball- Trainer André Laube. „In den letzten internationalen Vergleichen hatten stets die Amerikaner die Nase vorn. Bei den Olympischen Spielen in Peking unterlagen die Deutschen den Vereinigten Staaten in der Gruppenphase nur mit 7:8, im Viertelfinale der WM 2009 in Rom mit 5:8.“ Derzeit bereitet der OSC mit Hochdruck die Begegnung vor, über die Andreas Ehrl, der Wasserball-Abteilungsleiter, sagt: „Für uns ist es eine Ehre, dieses Spiel ausrichten zu dürfen.“

Nach der Partie am Brauhausberg und einem gemeinsamen Abendessen beider Teams im Krongut Bornstedt wird Bundescoach Hagen Stamm sein derzeitig 19-köpfiges Aufgebot für das Weltliga-Spiel am nächsten Dienstag in Berlin gegen Tabellenführer Italien auf 13 Spieler reduzieren. „Ob ich dann auch dabei bin, weiß ich noch nicht“, sagt Hannes Schulz, der ab Herbst zur Bundeswehr oder Polizei gehen oder aber ein Studium in Potsdam beginnen will. Seine sportliche Zukunft beim OSC macht er davon abhängig, „ob wir uns hier personell verstärken können, um in der oberen Achter-Gruppe mitzuspielen, wo man sich durch das höhere Niveau besser weiterentwickeln kann“.

Tickets für das Länderspiel – Innenblock 8, Außenblock 6 Euro – können bis Freitag unter wasserball-laenderspiel@ email.de vorbestellt werden. Am Samstag öffnet die Abendkasse um 18.30 Uhr.

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