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Landeshauptstadt: Am häufigsten wird gestohlen

Kriminalitätsstatistik 2006: Kinder seltener Täter, Aufklärungsquote gesunken

Stand:

Jedes fünfte Opfer von Straftaten in Potsdam war im Jahr 2006 ein Kind oder Jugendlicher – angefangen bei der kleinen Rangelei auf dem Schulhof bis zum sexuellen Missbrauch. In absoluten Zahlen waren laut der gestern vorgestellten Kriminalitätsstatistik der Polizei 336 Kinder und Jugendliche in Potsdam Leidtragende bei diversen Delikten. Die Tendenz sei jedoch weder steigend noch fallend, erklärte Polizeichef Ralf Marschall. Auch insgesamt ist die Zahl der Straftaten mit 16 386 im Jahr 2006 in Potsdam nahezu auf dem Niveau des Vorjahres geblieben.

Am häufigsten wird gestohlen (7042 Anzeigen): Während die Zahl der Diebstähle speziell aus Autos sowie von Kredit- und Geldkarten deutlich gesunken ist, stieg die Summe der gemeldeten Sachbeschädigungen und der Diebstähle von Krädern deutlich an. Im Verhältnis zu den in Potsdam zugelassenen Pkw und Lkw wurde im Vorjahr in zwei Prozent der Wagen eingebrochen. Genau 1229 Diebstähle (ein Minus von 468) aus Autos registrierte die Polizei, meist würden diese auf das Konto von Jugendbanden gehen. So wurde zuletzt im Bereich des Stern-Centers eine Gruppe polnischer Jugendlicher gefasst, denen mehrere ähnliche Fälle anzulasten seien. Jedoch, so Marschall, sei das kaum beweisbar, da die Jugendlichen die Taten nicht zugeben. Zu den Tätern gehören in Potsdam immer seltener die Kinder bis zwölf Jahre. Die Tendenz ist sinkend, obwohl es mehr Kinder in dem Alter gibt, so Marschall. Meist werden Kinder wegen Diebstahls und Sachbeschädigung angezeigt.

Auch wenn Polizeichef Marschall für Potsdam eine „stabile Sicherheitslage“ verzeichnete, werden in der Landeshauptstadt und der zum Schutzbereich zählenden Region Teltow die meisten Straftaten pro 100 000 Einwohner im Land gezählt. Bei den Schwerverbrechen sagt die Statistik für 2006 keinen Mord, drei Totschläge und fünf fahrlässige Tötungen – alles Verkehrsunfälle – in Potsdam aus. Gesunken ist die Zahl der politisch motivierten Straftaten. Dennoch wurden wie im Jahr 2005 in 31 Fällen politisch motivierte Gewaltdelikte verzeichnet – die Polizei registrierte neun Fälle aus der linken und 22 aus der rechten Szene.

Die Aufklärungsquote aller gemeldeten Fälle sank von 59,7 auf nun 56,6 Prozent ab. Eine Quote zwischen 56 und 59 Prozent wertete Marschall als „Zielkorridor“. Während 80 Prozent der Fälle von Gewalt und Fälschung aufgeklärt werden, liegt der Erfolg bei den Diebstählen und Sachbeschädigungen unter 40 Prozent. jab

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