Kommentar über Chancen von Tempo 30 in Potsdam: Am Limit
Weniger Lärm, saubere Luft, stressfreieres Fahren: Für die Einrichtung von Tempo-30-Zonen in Potsdam spricht einiges. Doch die Maßnahmen müssen vorab diskutiert werden. Ein Kommentar.
Stand:
Potsdam - Tempo 30 in der Zeppelinstraße? Und bald auch noch in weiteren Straßen in Potsdam? Was zunächst mal nach einer Gängelung der Autofahrer klingt, könnte sich langfristig als Gewinn entpuppen. Denn das Tempolimit könnte nicht nur zu weniger Lärm und sauberer Luft beitragen, sondern auch den Verkehr flüssiger und damit stressfreier machen. Außerdem sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass es bei Unfällen zu schweren Verletzungen kommt. Dagegen dürfte eigentlich niemand etwas haben.
Die Pläne deuten aber auch auf etwas Grundsätzliches hin: In einer Stadtregion, die derart schnell wächst wie Potsdam und Umgebung, nimmt die Menge der Verkehrsteilnehmer deutlich zu, während der zur Verfügung stehende Platz eher schrumpft. Damit trotzdem alle vorankommen, müssen sie Rücksicht aufeinander nehmen. Offenbar setzt sich dieser Standpunkt durch: Die Bundesregierung hat nun die Einrichtung von Tempo-30-Zonen erleichtert – und zwar bevor Unfallschwerpunkte entstehen. Und auch in Potsdam mehren sich Initiativen aus der Stadtpolitik, solche Zonen einzurichten. Wichtig ist dabei aber auch, dass solche Maßnahmen diskutiert werden, bevor die Schilder am Straßenrand stehen. Sonst werden sie wirklich als Gängelung aufgefasst.
Und was meinen Sie? Schreiben Sie uns an leserpost@pnn.de!
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: