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Landeshauptstadt: Am Schlaatz „ein Ding drehen“

Medienwerkstatt am Schlaatz nach behindertengerechter Sanierung gestern eingeweiht

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Medienwerkstatt am Schlaatz nach behindertengerechter Sanierung gestern eingeweiht Von Günter Schenke Am Schlaatz – „Dreh dein Ding“ heißt ein Sommer-Filmprojekt der Medienwerkstatt am Schilfhof 28a. Jetzt geht das in der seit 1990 bestehenden Einrichtung am Schlaatz noch viel besser, denn gestern konnte sie den Einzug in ihre renovierten Räumlichkeiten feiern. Im Rollstuhl sitzend, rezitierte Tabea Michel aus Berlin zur Feier des Tages ihre stimmungsvollen und lustigen Gedichte. Vor der Renovierung wäre sie mit ihrem Rolli gar nicht ins Haus gelangt. Jetzt ist es behindertengerecht ausgestattet. Als „Nachbar“ erschien Ministerpräsident Matthias Platzeck. Seine Nachbarschaft bezieht sich auf das Wahlkreisbüro, das er hier am Schlaatz hat. Viel wichtiger noch ist sein Versprechen, wenn nötig „Nachbarschaftshilfe“ leisten zu wollen. Als Wolf Tuchel, Vorstandsvorsitzender des Fördervereins für Jugend- und Sozialarbeit den Fortfall von Stellen für die Jugend- und Sozialarbeit beklagte, konnte Platzeck jedoch keine Abhilfe versprechen. Gemäß dem Haushaltskonzept müsse das Land sparen. Pro Jahr machen etwa 25 junge Leute hier ein Praktikum, was teilweise eine Hilfe ist, andererseits aber auch Arbeit bedeutet. So kann der 23-jährige Carsten Musolf, der ein halbjähriges Praktikum hier absolviert, seine Kenntnisse als Student auf dem Gebiet der „Fachkommunikation“ einbringen. Zum Beispiel entwickelte der künftige Werbeprofi einen kleinen Flyer, der die Medienwerkstatt mit ihren Angeboten vorstellt. Seit 1997 leitet Ute Parthum die Medienwerkstatt. In den neu gestalteten Räumlichkeiten werde sie ein „tolles, modernes und jugendgerechtes Angebot“ unterbreiten, verspricht sie. Dazu gehören die Ausleihe von Videofilmen und Technik, Beratung bei Drehbuch- und Projektentwicklungen, Angebote für Schulen im Trickfilm- und Videobereich, Arbeitsgemeinschaften für Film und Multimedia sowie Kurse für Teilnehmer von 6 bis 99 Jahren. Bei Letzteren geht es unter anderem ums Internet und die Webseitengestaltung bis zum Bildbearbeitungsprogramm für digitale Fotos. Damit die Renovierung seit 2002 Schritt für Schritt vorangehen konnte, musst die Stadtkontor GmbH die passgerechten Förderanträge ausarbeiten und die entsprechenden Gelder einwerben. Die Medienwerkstatt befindet sich in einem Fördergebiet des Landes, das unter der Bezeichnung „Zukunft im Stadtteil“ (ZIS) firmiert. Im Rahmen dieses Programms standen für die Fassade und den behindertengerechten Umbau 192000 Euro zur Verfügung. 75 Prozent davon kommen von der Europäischen Union, fünf vom Land und 15 Prozent von der Stadt Potsdam. Die Medienwerkstatt wird seit dem Jahre 1991 vom Förderverein für Jugend- und Sozialarbeit getragen. Ihre zwei Stellen mit jeweils vierzig Wochenstunden finanzieren das Jugendamt und das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport. Das Jugendamt übernimmt außerdem einen Teil der Sach- und Betriebskosten. Der vollkommen neu eingerichtete Internetpoint mit seinen zehn Computern steht Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem Stadtteil Am Schlaatz zur Verfügung, um zum Beispiel für die Hausaufgaben zu recherchieren oder um E-Mails abzufragen. Auf einem „Trailer“, also einem Werbefilm, über die Medienwerkstatt zeigten die Akteure in Trick und Reality gestern, was sie auf dem Gebiet der Film- und Tontechnik schon drauf haben. Zum Schluss des Trailers sagte einer, was auch zur Medienwelt gehört: „Leute kennen lernen und Kaffee trinken.“

Günter Schenke

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