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ATLAS: Am Ziel vorbei

Schriller Alarm einer Antifa-Gruppe: Die anonym agierenden Aktivisten der Autonomen Antifaschistischen Linke Potsdam (AALP) haben per Mitteilung ein „dauerhaftes Bedrohungsszenario“ für das neue Asylbewerberheim am Schlaatz ausgemacht. Neben der „ablehnenden Atmosphäre“ vor Ort werden ein Übergriff gegen einen Flüchtling und eine Wurf-Attacke gegen das Haus als vermeintliche Indizien angeführt.

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Schriller Alarm einer Antifa-Gruppe: Die anonym agierenden Aktivisten der Autonomen Antifaschistischen Linke Potsdam (AALP) haben per Mitteilung ein „dauerhaftes Bedrohungsszenario“ für das neue Asylbewerberheim am Schlaatz ausgemacht. Neben der „ablehnenden Atmosphäre“ vor Ort werden ein Übergriff gegen einen Flüchtling und eine Wurf-Attacke gegen das Haus als vermeintliche Indizien angeführt. Doch hier liegt das Problem. Es fehlen die Beweise. Denn der Betreiber des Heims, das Diakonische Werk Potsdam, weiß nach eigenen Angaben nichts von den genannten Vorfällen beziehungsweise dampft ihre mögliche Brisanz recht glaubhaft ein. Auch bei der Polizei sind keine Anzeigen eingegangen. Und Sozial-Experten vor Ort betonen immer wieder, dass sich die für den Schlaatz typisch diffuse Problem-Lage – Arbeitslosigkeit und die Suche nach einem Sündenbock dafür – mit dem Asylbewerberheim nicht wesentlich verändert habe. Es liegt also der Verdacht nahe, dass die linke Antifa-Gruppe hier die Realität mächtig dramatisiert. Das ist ärgerlich, weil gerade die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Deutschland sich nicht für polarisierende Halbwahrheiten eignen. Mit nicht belegbaren Behauptungen aber lässt sich diese Debatte nicht führen – im Gegenteil schadet solch ein Vorgehen dem eigentlich gut gemeinten Ansinnen.

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