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Landeshauptstadt: An der Außenwand aufwärts

36-Millionen-Euro-Programm des Landes für Fahrstuhl-Nachrüstung startet an Galileistraße 73/75

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Am Stern - Die Potsdamer Wohnungsgenossenschaft „Karl Marx“ profitiert als erster Wohnungsanbieter vom neuen Zuschussprogramm des Landes Brandenburg für den nachträglichen Einbau von Fahrstühlen. Der fünfgeschossige Plattenbau Galileistraße 73/75 ist das erste Mietwohngebäude, dass mit den Mittel des neuen Landesprogrammes einen Personenaufzug erhält. Nach Fertigstellung des Aufganges Nr. 73 werden 15 Zweiraumwohnungen barrierefrei zu erreichen sein. 1,4 Millionen Euro kostet die Gesamtsanierung der Galileistraße 73/75, 190 000 Euro davon der an der Außenwand zu montierende Fahrstuhl, an dem sich das Land mit 90000 Euro beteiligt, informierte gestern Ulf Hahn, Vorstandsvorsitzender der Wohnungsgenossenschaft (WG).

Sechs Millionen Euro stehen 2007 zur Verfügung, bis 2013 sind insgesamt etwa 36 Millionen Euro vorgesehen, informierte Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) gestern in der Galileistraße bei der Vorstellung des Programms. Etwa 150 Anträge auf Förderung liegen schon vor, so der Minister. Davon ausgegangen, dass pro Fahrstuhl zehn Wohnungen zu erreichen sind, würden allein mit diesen Projekten 1500 Wohnungen künftig per Fahrstuhl erreichbar sein. Bis zum Programmende werden etwa 6000 Wohnungen barrierefrei sein, so Dellmann. Förderanträge zum nachträglichen Einbau von Fahrstühlen könnten auch von privaten Wohnungsvermietern gestellt werden.

„Wir brauchen mehr generationengerechten Wohnraum in Brandenburg. Das ist für Familien und Senioren gleichermaßen wichtig“, erklärte Dellmann zu den Motiven für das Aufzugsprogramm.

2006 hatte die Genossenschaft „Karl Marx“ bereits ohne Landesförderprogramm dem Plattenbau Niels-Bohr-Ring 31/33 einen Aufzug vor das Haus „gestellt“. Ulf Hahn erklärte nun: „Bei dem zweiten Bauprojekt dieser Art können wir die Erfahrungen, die wir am Niels- Bohr-Ring gesammelt haben, einbringen. So werden wir die Hinweise des Seniorenbeirates und des Behindertenverbandes mit berücksichtigen.“

„Zum großen Teil“ werden die in der Galileistraße 73/75 entstehenden Wohnungen neu vermietet, erklärte der kaufmännische „Karl Marx“-Vorstand Bodo Jablonowski. Einziehen werden ältere oder behinderte Menschen sowie Familien mit Kindern, die zuvor schon Kunden bei der „Karl Marx“ waren. Nicht gedacht seien die Wohnungen mit Balkon und Aufzug für „28-jährige fitte Singles“, so Jablonowski scherzhaft.

Laut Hahn gehe der Fahrstuhl mit 45 Cent pro Quadratmeter in die Betriebskosten von 2,50 Euro pro Quadratmeter ein. Die Netto-Kaltmiete betrage 5,40 bis 6,10 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Etwa ein Fünftel der 6620 Wohnungen der WG „Karl Marx“ seien mit einem Aufzug ausgestattet, vor allem in den Hochhäusern und Wohnscheiben. Wie die WG mitteilt, sollen „nach und nach“ auch die Fünfgeschosser mit Aufzügen ausgestattet werden. Als nächstes Projekt werde in der Waldstadt II das Haus Zum Kahleberg 18 in Angriff genommen.

Weiteres im Internet unter:

www.ilb.de

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