Landeshauptstadt: Andacht für Opfer in Japan
Kirche lädt ein / Heute Demo / Politische Debatte
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Eine Kerze anzünden für die Opfer der Katastrophe in Japan und für sie beten können Potsdamer am morgigen Freitag ab 12 Uhr in der Nikolaikirche. Das dreifache Unglück in Japan bedrücke viele Menschen, so Superintendent Joachim Zehner. Daher lade die evangelische Kirche zu einer besonderen Andacht, die Raum bieten werde zur Stille, zum Anzünden von Kerzen, zum Gedenken und Gebet. Die Andacht wird von Superintendent Zehner und Pfarrerin Susanne Weichenhan gehalten. Bereits heute findet wie bereits berichtet die landesweite zentrale Anti-Atom-Demonstration in Potsdam statt. Beginn ist um 18 Uhr am Luisenplatz. Die Veranstalter – Anti-Atom-Initiativen, Umweltverbände, die Studentenvertretung der Universität Potsdam, linke Gruppen, die Bündnisgrünen und die SPD – rechnen mit rund 1000 Teilnehmern. Als Route geplant ist eine Strecke vom Luisenplatz zum Nauener Tor, von dort zum Platz der Einheit und zurück zum Luisenplatz.
Unterdessen läuft auch in Potsdam eine politische Auseinandersetzung über die Atompolitik der Bundesregierung. Die Potsdamer SPD-Bundestagsabgeordnete Andrea Wicklein griff dabei die Potsdamer CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Katherina Reiche, scharf an. Reiche stehe „vor den Trümmern ihrer Atompolitik“. Sie zählte „ zu den überzeugtesten Unterstützern der Atomkraft“, so Wicklein. Selbst nach der Pannenserie im Kernkraftwerk Krümmel und den Lecks im Atommülllager Asse habe Reiche sich zur Kernkraft bekannt. Im Februar 2009 habe die CDU-Politikerin sogar die Diskussion über den Neubau von Atomkraftwerken in Deutschland neu gestartet, sagte Wicklein. Nun müsse Reiche „Farbe bekennen“: Auf SPD-Antrag finde im Bundestag eine namentliche Abstimmung zur Abschaltung der gefährlichsten Meiler in Deutschland statt. Sie hoffe, so Wicklein, „dass auch Frau Reiche für die Abschaltung stimmt.“
Reiche hatte gestern auf PNN-Anfrage gesagt, die Katastrophe in Japan gebiete es, nun erst einmal innezuhalten und nachzudenken. Sie betonte, dass die CDU den Atomausstieg nicht infrage stelle. Vielmehr solle der Umstieg auf erneuerbare Energien beschleunigt werden. Die schwarz-gelbe Bundesregierung fördere den Ausbau der erneuerbaren Energien „stärker als es Rot-Grün je getan hat“.pst
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