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Mehr als 20 000 Bewerber für Ausbildung in Potsdam: Andrang auf Bundespolizei

Die Bundespolizei stellt zum 1. September mehr Anwärter ein als ursprünglich geplant.

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Die Bundespolizei stellt zum 1. September mehr Anwärter ein als ursprünglich geplant. Dieses Jahr habe es mit 20 000 Bewerbungen einen ungewöhnlich hohen Andrang gegeben, sagte eine Sprecherin am gestrigen Freitag in Potsdam. Es hätten auch mehr Interessenten das Auswahlverfahren mit guten Ergebnissen absolviert. Deswegen habe man „zusätzliche Ressourcen für die Ausbildung zur Verfügung gestellt“. Das Bundespolizeipräsidium ist in der Heinrich-Mann-Allee untergebracht.

Wie viele Bewerber letzten Endes übernommen werden, wollte das Bundespolizeipräsidium wegen möglicher Absagen im letzten Moment nicht beziffern. „Dieses Potenzial der hohen Bewerberzahlen eröffnet die Chance, die Erhöhung des Personalbestandes der Bundespolizei schneller zu vollziehen und damit früher und in höherem Maße für Entlastung in den Dienststellen zu sorgen“, erklärte die Sprecherin.

Die Bundespolizei ging in ihrer Mitteilung nicht auf Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ ein. Demnach hat die Bundespolizei 322 Bewerbern für den mittleren und gehobenen Polizeivollzugsdienst eine Einstellung zugesagt, obwohl für sie eigentlich keine Stellen vorgesehen seien.

Das Magazin zitiert einen Sprecher, wonach ein „IT-Fehler“ die falsche Zusage verursacht habe. Das Bundesinnenministerium hat laut „Spiegel“ entschieden, alle Zusagen einzuhalten, um Klagen vorzubeugen. Damit müsse die Bundespolizei zum 1. September insgesamt 2482 Frauen und Männer unterbringen, einkleiden, ausbilden und bezahlen. Die nötigen zusätzlichen Kapazitäten fehlten bislang.

Zuletzt machte sich die niedrige Zahl an Bundespolizisten in Brandenburg dadurch bemerkbar, dass die Kontrollen an der polnischen Grenze nicht mehr gewährleistet werden konnten. 50 Beamte aus der Region waren nach Bayern abgeordnet, die Brandenburger Bundespolizei sei laut dem Vorsitzenden der Bundespolizeigewerkschaft, Axel Bonitz, nur bedingt einsatzfähig gewesen. Zudem müssten wegen der wachsenden Zahl von Fluggästen und Verkehrsverbindungen auch zunehmend die Dienststellen auf den Berliner Flughäfen verstärkt werden. „Die Zahl der dort eingesetzten Beamten hat sich drastisch erhöht“, sagte Bonitz. „Diese Kräfte fehlen uns dann an der Grenze.“

Derzeit seien die Beamten der Bundespolizei in Brandenburg an der Grenze zu Polen insbesondere mit der illegalen Einreise von Tschetschenen befasst, sagte Bonitz. Jeden Monat würden etwa 100 bis 150 Tschetschenen auf der Autobahn 12 gefasst. Meist hätten die Tschetschenen schon in Polen einen Asylantrag gestellt, versuchen sich aber wegen besserer Lebensverhältnisse nach Deutschland durchzuschlagen. dpa /axf

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