ATLAS: Angemessen?
Es ist ein unglückliches Signal: Die städtischen Unternehmen lassen die Entschädigungen für ihre Aufsichtsräte – darunter viele Stadtverordnete – verfünffachen. In Zeiten klammer Stadtkassen sollen die Aufsichtsräte der Potsdamer Stadtfirmen künftig nicht mehr 100 Euro, sondern 550 Euro pro Sitzung bekommen.
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Es ist ein unglückliches Signal: Die städtischen Unternehmen lassen die Entschädigungen für ihre Aufsichtsräte – darunter viele Stadtverordnete – verfünffachen. In Zeiten klammer Stadtkassen sollen die Aufsichtsräte der Potsdamer Stadtfirmen künftig nicht mehr 100 Euro, sondern 550 Euro pro Sitzung bekommen. Sicher: Man muss die Summe im Verhältnis sehen. In der freien Wirtschaft erhalten Aufsichtsräte deutlich mehr. Und: Die ehrenamtlich tätigen Aufsichtsräte haften – so zumindest die Theorie – auch für wirtschaftliche Schäden, die durch ihre Fehler entstehen. Und: Wenn die lauteste Kritik an der Erhöhung mit Linke-Fraktionschef Hans-Jürgen Scharfenberg jetzt ausgerechnet von einem kommt, der die infrage stehende höhere Summe seit Jahren als Aufsichtsrat der städtischen Energie und Wasser Potsdam selbst bezieht, dann ist das wohlfeil. Dennoch bedeutet die Erhöhung summa summarum Mehrausgaben in Höhe von mehreren Zehntausend Euro pro Jahr für die städtischen Firmen. Man darf an diese Zahlen gern erinnern, wenn demnächst im Stadtparlament über die angemessene Anerkennung von Ehrenamtlern in anderen Bereichen gesprochen wird.
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