Von Henner Mallwitz: Angriff mit drei Sturmspitzen
Nach dem 2:2 in Bad Neuenahr will Turbine Potsdam nun daheim Herford besiegen
Stand:
Das erste Heimspiel zum Saisonauftakt der 1. Frauenfußball-Bundesliga war mit der 0:3-Niederlage gegen Bayern München eine herbe Enttäuschung – am Sonntag soll es anders laufen. Dann empfängt Turbine Potsdam den Herforder SV Borussia Friedenstal – ein noch unbekanntes Gesicht im Oberhaus. Grund, den Aufsteiger zu unterschätzen, haben die Potsdamerinnen dennoch nicht, denn das Team aus Nordrhein-Westfalen wusste sich von Beginn an im Bundesliga-Alltag zu behaupten. Das von Björn Kenter trainierte Team musste zwar gegen Duisburg und Frankfurt Niederlagen einstecken, konnte sich daheim aber immerhin mit 2:0 gegen Crailsheim behaupten.
„Die haben mehrere gute Spielerinnen in ihren Reihen“, weiß Turbine-Coach Bernd Schröder und meint damit nicht nur Nationalspielerin Kerstin Stegemann, die seit Saisonbeginn die Abwehr verstärkt. Im Angriff werden die Turbinen auf Marie Pollmann zu achten haben, im Mittelfeld sorgt Maxine Mittendorf an der Seite von Kapitän Kerstin Nolte für Wirbel. „Da wird nichts im Alleingang passieren“, sagt Schröder und mahnt höchste Vorsicht an. Der Coach hofft indes, dass seinen Spielerinnen nicht noch die ersten beiden Spiele der englischen Woche zu sehr in den Knochen stecken. Dem 1:0-Auftritt in Freiburg folgte am Mittwochabend das 2:2 in Bad Neuenahr (PNN berichteten) – gestern kamen die Potsdamerinnen nach achtstündiger Busfahrt in aller Frühe um halb vier völlig erschöpft im Luftschiffhafen an.
Erschöpft und ein wenig verärgert, denn das Unentschieden wäre vermeidbar gewesen. „Vor allem in der ersten Halbzeit war das ein Spiel auf ein Tor“, sagte Co-Trainer Dirk Heinrichs nach dem Abpfiff. „Es ist immer wieder das gleiche Problem. Wir nutzen einfach unsere Chancen zu wenig.“ Schröder sah in dem Spiel zumindest einen guten Punkt – dass sich die Mannschaft nicht aufgab und den 0:2-Rückstand noch egalisieren konnte.
Allerdings schufen sich die Turbine bei ihrem Auftritt in Bad Neuenahr ein neues Problem. Viola Odebrecht sah in der 83. Minute wegen wiederholten Foulspiels Gelb-Rot und muss damit ebenso wie Mannschaftskapitän Jennifer Zietz das Sonntagsspiel von der Tribüne des Karl- Liebknecht-Stadions aus ansehen. „Damit fallen uns zwei wichtige Leute im Mittelfeld weg“, sagt Bernd Schröder. „Zwei Leistungsträgerinnen, und das ist nicht leicht zu kompensieren.“ Allem Anschein nach werden es also die Jüngeren wieder richten müssen, und die machten ihre Arbeit in den vergangenen Spielen sehr gut. Die bislang angeschlagene Stürmerin Jessica Wich will der Coach ebenso wieder aufbieten wie die erst 17-jährige Tabea Kemme, die im Zusammenspiel mit Anja Mittag überzeugte. „Wir werden wohl mit drei Sturmspitzen antreten“, verrät der Coach. „Es wird also recht offensiv.“
Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.
Henner Mallwitz
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: