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Landeshauptstadt: Anklage nach Razzia

Potsdamer soll bandenmäßig Drogen gedealt haben

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Nach einer Razzia der Polizei, bei der Ende Februar drei Potsdamer unter dem Verdacht festgenommen worden sind, im größeren Stil mit Drogen zu handeln, ist nun die erste Anklage erhoben worden. Wie Ralf Roggenbuck, Sprecher der Potsdamer Staatsanwaltschaft, den PNN gestern auf Anfrage bestätigte, müsse sich in diesem Zusammenhang der jetzt 22 Jahre alte Kevin G. wegen bandenmäßigen Handelns mit Betäubungsmitteln „in nicht geringer Menge“ vor dem Landgericht verantworten. Konkret gehe es um 28 Fälle, über die vor Gericht verhandelt werden soll. Das Gesetz sehe für solche Delikte eine Mindestfreiheitsstrafe von fünf Jahren vor, sagte Roggenbuck. Und: „Die Ermittlungen gegen die anderen Verdächtigen dauern an.“ Insgesamt soll es um rund zehn Beschuldigte gehen.

Bei den Durchsuchungen im Februar in sieben Potsdamer Wohnungen hatte die Polizei ein Kilogramm Rauschgift entdeckt – dazu gehörten Kokain, Marihuana und aufputschende Amphetamine. Drei Männer zwischen 20 und 25 Jahren wurden dabei verhaftet und hatten sich danach laut Polizei „zum Teil vollständig“ geständig gezeigt. In der Folge hatte die Polizei über Handys und Listen, die bei den jungen Dealern über ihre Käufer existierten, weitere Ermittlungsverfahren gegen Drogenkonsumenten begonnen und so die örtliche Szene „unter erheblichen Druck“ gesetzt, wie es damals aus Ermittlerkreisen hieß. Bis zur letztlich erfolgreichen Razzia im Februar habe eine ganze Gruppe Kriminalbeamter an dem Fall gearbeitet, hieß es weiter. Noch im Jahr zuvor war die Zahl von aufgeklärten Drogendelikten im Jahresvergleich um gut zehn Prozent gesunken. Insgesamt hatte die Polizei im Jahr 2010 rund 350 Rauschgiftdelikte im Raum Potsdam registriert.

Bis zu dem Prozess gegen den jetzt Angeklagten Kevin G. dauert es allerdings noch eine Weile. Wie ein Sprecher des Landgerichts gestern bestätigte, werde das Verfahren gegen den 22-Jährigen erst am 24. November beginnen. Zwei Verhandlungstage seien dafür angesetzt, so der Sprecher weiter. Henri Kramer

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