zum Hauptinhalt

Homepage: Anlaufstelle für Gründer an der Uni Microsoft fördert neues „Gründer-Labor“

Wieso Studierende bei der Gründung eines Unternehmens auf Hilfsmittel angewiesen sind? „Beim Marathon läuft man schließlich auch nicht mit kaputten Schuhen“, sagte Wolfgang Branoner von Microsoft gestern zur Eröffnung des Gründer-Labors am Standort Griebnitzsee der Universität Potsdam.

Stand:

Wieso Studierende bei der Gründung eines Unternehmens auf Hilfsmittel angewiesen sind? „Beim Marathon läuft man schließlich auch nicht mit kaputten Schuhen“, sagte Wolfgang Branoner von Microsoft gestern zur Eröffnung des Gründer-Labors am Standort Griebnitzsee der Universität Potsdam. Software für 50 000 Euro war Microsoft das neue „Labor“ an der Uni wert. Mittel, die im Rahmen der Microsoft-Initiative „unternimm was“ nach Potsdam fließen. Unlängst habe Branoner mit Bill Gates zusammen gesessen und ihm erklärt, wie groß der Nachholbedarf bei jungen Unternehmensgründern in Deutschland sei. Gates antwortet eindeutig: „Go for it!“

Gründer erwarte in Deutschland ein langer Weg: allein 48 Unterschriften sind nötig, bis man ein eigenes Unternehmen eröffnet hat. In Deutschland liege die Gründer-Rate nur bei drei Prozent, 20 Prozent niedriger als im europäischen Durchschnitt. Da lag es nahe, sich die Uni Potsdam für die Investition auszusuchen, hat sie doch im vergangen Jahr im Handelsblatt-Ranking zum Gründerklima Platz zwei belegt. Zwei Jahre zuvor war es noch Platz 16.

Was soll man sich nun vorstellen unter einem Gründer-Labor? „Eine silbrige Masse unter Plexiglas aus der plötzlich zehn Gründer hervorsprießen?“ Guido Reger, Stiftungsprofessor für Existenzgründung an der Uni, winkt ab. Eigentlich sei ein solches Labor eher unspektakulär. Und tatsächlich, eine Reihe moderner Flachbildschirme, auf denen als Hintergrundbild eine blühende Landschaft flimmert, mehr ist nicht zu sehen. Angeboten werden hier ab sofort Trainingskurse zum Erstellen von Businessplänen mit spezieller Software, die Nutzung von Datenbanken für den Bereich Biomedizinische Technik und die Vorbereitung der Unternehmensgründung vom Flyer bis zum Video. Studenten, die ein eigenes Unternehmen gründen wollen, bietet sich hier also ab sofort eine kompetente Anlaufstelle.

Ob sich die Hochschulleitung dazu entschließen kann, aus der Uni Potsdam eine „Entrepreneur University“ zu machen kann Prof. Reger noch nicht sagen. Fest stehe allerdings, dass Potsdam auf diesem Gebiet – gerade auch mit dem Brandenburgischen Institut für Existenzgründung (BIEM) – einen gewaltigen Sprung nach vorne gemacht hat. „Die Grundlage, auf der man eine solche University aufbauen kann, ist vorhanden“.

Prof. Dieter Wagner, Direktor des BIEM, sagte den PNN am Rande der Veranstaltung, dass mit der Auslastung des fx-Centers, dem entstehenden Medien-Zentrum in Babelsberg sowie dem Gründerzentrum GO-IN in Golm die Gründertätigkeit in der Stadt langsam in Schwung komme. Sein Kollege, der Germanist Prof. Joachim Gessinger, unterstrich die Bedeutung dieser Zentren: „Wir müssen die jungen Menschen in der Region halten.“ Ein Trendwende sehe er allerdings noch nicht, vor allem nicht in den Randregionen Brandenburgs. Längst überfällig sei zudem die Fusion mit Berlin: „Zwischen Potsdam und Berlin existiert doch faktisch keine Grenze mehr.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })